Untergalaktische Stimmung an den Börsen

Konjunkturängste und Euro-Schuldenkrise: Erstmals seit Januar sackt der DAX unter 6.000 Punkte

FRANKFURT/M. taz | Achterbahnfahrt am Aktienmarkt: Die Euro-Schuldenkrise und Sorgen um die Weltkonjunktur haben den DAX erstmals seit fünf Monaten wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 6.000 Punkten gedrückt. Der deutsche Leitindex verlor am Montag in den ersten Handelsminuten 1,4 Prozent auf 5965,87 Punkte. Bis zum Nachmittag reduzierte er das Minus auf 0,57 Prozent und notierte wieder über 6.000 Zählern. Der MDax verlor 1,34 Prozent auf 9.738 Punkte, der TecDax gab um 1,99 Prozent auf 716 Punkte nach.

An der insgesamt trüben Laune änderte das aber nichts. „Die Stimmung am Markt ist untergalaktisch schlecht“, fasste es ein Händler zusammen. An den Rohstoffmärkten gerieten die Preise für Öl und Kupfer ins Rutschen. Die US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag waren bereits schwächer als erwartet ausgefallen. In China hatte sich zudem das Wachstum im Dienstleistungssektor im Mai weiter verlangsamt. Vor diesem Hintergrund rückten auch der EZB-Zinsentscheid am Mittwoch sowie mögliche konjunkturstützende, geldpolitische Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke am Donnerstag wieder stärker in den Fokus der Anleger, sagte ein Börsianer.

Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 schaffte bis zum Nachmittag die Kehrtwende und gewann zuletzt fast ein Prozent hinzu. Abgesehen von den zum Teil deutlichen Kursgewinnen bei Finanzwerten verwiesen Marktteilnehmer noch auf eine leichte Entspannung beim Euro, die zusammen für eine gewisse Unterstützung sorgten.

Schwache US-Absatzzahlen vom Freitag belasteten zudem den Autosektor. Die Vorzugsaktien von Volkswagen rutschten zeitweise an das DAX-Ende. Auch BMW, Daimler und Porsche bestätigten mit schwachen Kursen den europaweit besonders negativen Trend des Sektors.