sieben sachen
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Delaine Le Bas im Gorki, Ausstellungsansicht   Foto: © Maxim Gorki Theater/Foto: Egbert Trogemann

Im Sprachraum

Delaine Le Bas’Gesamtkunstwerk „Beware Of Linguistic Engineering“ ist Ausstellung, Installation, Performance-Space und Diskursprogramm in einem. Als britisches Zeitungsarchiv und malerische Intervention interagiert ihre Rauminstallation mit der Sprache des Neoliberalismus, die sich die Präsenz von Rom*­nja und Sin­t*iz­ze zwar teilweise einverleibt, die soziale und legalisierte Entrechtung aber fortsetzt. Nach der Sommerpause wird die Ausstellung mit einer Co-Performance von Delaine Le Bas und Hugo S. Santos wiedereröffnet.

Gorki Kiosk & Jurte, Reopening 20. 8., 18 Uhr, Eintritt frei

Die Kunstbrücke am Wildenbruch Foto: © Nihad Nino Pušija

Brückenstücke

Es waren einmal Toiletten, dann entstand an der Wildenbruchbrücke ein Kunstraum. Aktuell läuft dort die Schau „Sumpf der Wunder“. Und beim Festival „Unter der Brücke = Auf der Schwelle“ (19.–21. 8.) gibt es über der Galerie, auf der Brücke und entlang der ehemaligen Anlegestelle am Kanal wieder Installationen, Musik, Tanz und Spektakel.

Kunstbrücke am Wildenbruch, 19. 8., 17 Uhr

Sorry Gilberto lieben Überlagerungen Foto: Teresa Marenzi

Psychoaktive Klänge im Garten

Als Softpop-Duo Sorry Gilberto veröffentlichen Anne von Keller und Jakob Dobers nach sechs Jahren Pause ihre fünfte Platte, „Psychoactive Ghosts“, und feiern die Liebe zum Sommer und zu schwebenden Klängen unter freiem Himmel im Garten des Humboldthain-Clubs. Florian Sievers an Keyboard und Gitarre und Janek Sprachta an den Drums helfen mit, die opulenteren Songs auf die Bühne zu bringen. Außerdem zu Gast: INGA, die mit Laptop und Gitarre Traumwelten erklingen lässt.

25. 8., Einlass 18 Uhr, Beginn 19.30 Uhr, Tickets 12 € plus Gebühr

Ajamu an einem Billardtisch in seiner Heimatstadt Huddersfield, 1983 Foto: Ajamu X; Courtesy Black and Gay, Back in the Day

Von den Inseln her denken

Im HKW ziehen sich die Verbindungslinien queerer Diskurse mal nicht an den USA entlang, sondern sie verlaufen zwischen der Karibik und Großbritannien. „Desire Lines – Queer Love Across Island Imaginaries“ nimmt Queersein in der Karibik, in pankaribischen und anderen „Insel-Vorstellungswelten“ in den Blick. Künstler*innen, Wis­sen­schaft­le­r*in­nen und Ak­ti­vis­t*in­nen aus Jamaika, Trinidad, Großbritannien und von der Karibikküste Lateinamerikas diskutieren über diasporisches Wissen und postkoloniale Imagination. Mit dabei: B.O.S.S., Aérea Negrot und Angelique V. Nixon.

HKW, 19.–20. 8., ab 12 Uhr, Eintritt frei­

Eines der Großformate, die Jim Avignon aus dem Keller geholt hat: „Newsfeed Me“ Foto: Courtesy the artist

Street-Art im Kraftwerk

Seit Jahren tritt Jim Avignon in selbst gemalten Bühnenbildern auf, die aber leider nie in einer Ausstellung landen. In der MaHalla, einem ehemaligen Drehstromkraftwerk, ist nun eine Auswahl zu sehen. Mit musikalischen Führungen und Live-Painting.

„Small World – Big Cities“: MaHalla, Wilhelminenhofstr. 76/Tor 1 a, Vernissage mit Musik: 19. 8., 18 Uhr, Sa. & So. 12–18 Uhr

Rüzgâr Buşki zeigt Herz (Detail) Foto: Courtesy the artist

Unberechenbar verbunden

„Wayward“ heißt Rüzgâr Buşkis Einzelausstellung in der Galerie Wedding. Buşkis queere Bildsprache ist geprägt von tierischen und menschlichen Körpern bzw. ihrem Inneren: Der Holzschnitt mit dem bezeichnenden Titel „How I realised that the agony and the bliss both belong to the universe as I was transitioning interspecies to save myself from the misery of the humankind“ zeigt einen Krokodilmenschen mit offenem Herzen.

Galerie Wedding, 19. 8., 19–22 Uhr mit DJ İpek

Autorin Daniela Dröscher Foto: Carolin Saage

Die Familie

Das Leben einer westdeutschen Familie in den 1980ern wird von einem Thema beherrscht: dem Körpergewicht der Mutter. „Lügen über meine Mutter“ von Daniela Dröscher ist ein tragikomischer Roman über das Kammerspiel Familie und subtile Gewalt – aber auch über Verantwortung und Fürsorge. Lesung und anschließendes Gespräch, moderiert von Miriam Zeh.

Literarisches Coloqium, 22. 8.,19.30 Uhr, Eintritt 8/5 €