KLEMM’S
: Funktionalisierung von Natur

Abscheu, Faszination, Mitleid und Herrschsucht… Stichworte, die einem in den Kopf kommen, schaut man in die antiquierten Käfige, die Ulrich Gebert mit Miniaturen von abstrahierten Lebensräumen besetzt hat. Einige erinnern an Zoogehege, andere an postkartengroße Wiedergaben touristischer Naturdenkmäler. Wann aber ist Natur schlicht ein kolonialisiertes Gebiet? Auf Tableaus verdeutlicht Gebert sein Anliegen: Ihm geht es nicht um romantische Wiedervereinigung von Kultur und Natur, auch nicht um die Verdammung der Currywurst. Wohl aber um das Hinterfragen der gewaltsamen Aneignung. MJ

■ Bis 10. Oktober, Di.–Sa. 11–18 Uhr, Brunnenstr. 7