meinungsstark
:

Die Hoffung: Gefangenenaustausch

„Kreml will keine Diskussion: Moskau reagiert verärgert auf die Debatte über einen möglichen Gefangenenaustausch der US-Basketballspielerin Griner“, taz vom 5. 8. 22

Die Verurteilung der US-amerikanischen Basketballerin zu 9 Jahren Haft wegen einem medizinisch genutzten Haschisch-Öl sollte die allerletzte Alarmglocke laut läuten lassen: Putin ist ein multipler Erpresser, der alle Möglichkeiten der Erpressung nutzt – mit Welthunger, Energieversorgung, unschuldigen Gefangenen. Dass eine Haschisch Medizin nutzende Hochleistungssportlerin nun gegen kriminelle russische Waffenhändler und im Ausland agierende russische Killer ausgetauscht werden könnte, wäre einerseits aufgrund der dann zurückgegebenen Freiheit der Sportlerin erfreulich. Dass Putin allerdings seine Profi-Verbrecher aus der ihren Taten angemessenen Haft im Austausch gegen zwar im totalitären Regime Russlands kriminalisierbare, aber unter liberalen Gesetzen unschuldige Menschen frei bekommen könnte, das ist einfach nur deprimierend. Wolfram Hasch, Berlin

„Ein lupenreiner Sozialdemokrat!“

Liebe taz, als Texter liebe ich eure lakonischen Headlines. Heute schenke ich euch mal eine: Schröder, lupenreiner Sozialdemokrat. Daniel Pfänder, Zürich

Frauen zurück an den Hormontropf?

„Kein Mann würde das ertragen“, taz vom 6./7. 8. 22

Frau Stein berichtet davon, dass sich ihre Wechseljahrs-Beschwerden unter einem „bioidentischen“ Hormongemisch gebessert hätten. Die Gesellschaft könne es sich nicht leisten, dass zu viele Frauen wegen solcher Beschwerden bei der Arbeit ausfielen – und sie legt damit implizit eine Hormon-Einnahme nahe. Gerade feministisch orientierte Frauen haben sich gegen das Konzept eines „Hormonmangels“ und die angebliche Behebung eines solchen Mangels durch „Hormonersatz“ engagiert. Diese Hormonbehandlung ist aber nie verboten worden.

Jetzt „bioidentische“ Hormone zu propagieren, halte ich angesichts der Tatsache, dass in der von Miriam Stein zitierten Women’s Health Initiative und auch in anderen großen Untersuchungen nachgewiesen wurde, dass eine Hormontherapie zu Brustkrebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombosen führen kann, für mindestens fahrlässig. Es ist bisher nicht nachgewiesen, dass „bioidentische“ Hormone diese Nebenwirkungen nicht haben, im Gegenteil: In den USA waren auch von Stuten stammende Östrogene untersucht worden.

Droht uns auch hier ein Backlash nach Jahrzehnten feministischer Kritik? Günther Egidi, Bremen

Die taz am Wochenende? Anregend!

Die taz vom letzten Wochenende habe ich mit großer Aufmerksamkeit studiert. Am Freitag überflog ich erst einmal online alle Themen. Samstag und Sonntag las ich alles, was mich genauer interessierte. Und am Montag ging ich die Zeitung noch einmal durch. Mehrere Seiten waren mir so wichtig, dass ich sie eine kleine Weile aufheben werde, weil ich mit anderen darüber sprechen möchte. Zum Hausbesuch: Demnächst komme ich nach Bad Wurzach, ich werde mir noch einiges notieren. Zur Kultur: Das Buch „Die gereizte Frau“ werde ich mir besorgen. Es interessiert mich und ich kenne einige, denen könnte es helfen. Auch den Film „Der Tod kommt nach Venedig“ werde ich mir anschauen, besonders gefällt mir die Rezension zur Serie „The Bay“. Zur Seite „Genuss“: Die beiden Rezepte will ich ausprobieren. Zum Fortschritt: Der Bericht über Asteroiden war sehr spannend, den schneide ich für meine Enkel aus und lege ihn in das Astronomiebuch. Gesellschaft: Der Naturforscher Guy Peter bringt mich zum Nachdenken. Seine Wut regt mich an zu überdenken, auf wie viel Fleisch ich verzichten kann.

Kurz und gut, die taz vom letzten Wochenende regt mich mit vielen Artikeln an, etwas zu tun – und ich habe längst nicht alle Stellen erwähnt. Herzlichen Dank!

Gabriele Greef, Seckach