KOMMENTAR: GERNOT KNÖDLER ÜBER WOHNUNGSVERKÄUFE
: Der Stopp ist richtig

Der SPD-Senat will den Verkauf von Wohnungen durch die Saga/ GWG im Wesentlichen stoppen. Dieser Schritt ist richtig. Der Bestand des kommunalen Wohnungsunternehmens ist ungeeignet, um die private Vermögensbildung zu fördern.

Grundsätzlich ist es für jeden eine Überlegung wert, einen Teil seines Privatvermögens in Immobilien anzulegen. Um einigermaßen krisenfest zu sein, muss gespartes Geld diversifiziert angelegt werden. Und wenn man von der Anlage direkt profitiert, indem man darin wohnt – umso besser!

Dabei eignet sich ein Doppel- oder Reihenhaus als Kapitalanlage besser als eine Etagenwohnung, weil Reibungspunkte mit Co-Eigentümern weitgehend wegfallen. Ob er die Heizung austauschen oder das Dach sanieren will, entscheidet der Eigentümer ganz alleine.

Trotzdem tut der Senat gut daran, den Verkauf zu beenden. Denn die Saga/ GWG ist dafür da, die Leute, die eben nicht das nötige Geld haben, um sich eine Immobilie zu kaufen, mit Wohnraum zu versorgen. Sie ist ein Instrument, mit dem Senat und Bürgerschaft den Wohnungsmarkt beeinflussen und mit dem sie Stadtentwicklungspolitik machen können – und auch erfolgreich gemacht haben. Davon sollten sie kein Stück aus der Hand geben.