„Seinen Gegner blockieren“

Benefiz-Abend für Alleinerziehenden-Initiative

■ 72, ehemaliger Persönlichkeits- und Organisationsentwickler, arbeitet jetzt ehrenamtlich im Vorstand von ATB und des Fördervereins „XXLTERN“.

taz: Herr Genkel, unterstützen Sie Alleinerziehende, weil sie selbst einer waren?

Peter Genkel: Nein, alleinerziehend war ich nie. Ein Freund sagte mir damals, als ich in Rente ging: „Du wirst gebraucht!“ Ich fand die Initiative „Alleinerziehende Treffpunkt und Beratung“ (ATB) nicht nur reizvoll, sondern auch wichtig. Ich bin dort jetzt schon seit gut zehn Jahren.

Wer braucht am meisten Hilfe und wie sieht die aus?

Ich glaube, sowohl das Kind als auch Eltern brauchen je nach Lage psychologische Hilfe. Fast alle befinden sich in wirklich schlechter sozialer Lage und stehen oft auch finanziell allein da. Es gibt bei uns unter anderem Sozialberatung und Kindergruppen.

Wie finanzieren Sie sich?

Der ATB wird von der Sozialbehörde gefördert. Die Mittel sind begrenzt. Darum starten wir die Benefizveranstaltungen mit Kunstversteigerungen von bekannten und unbekannten Künstlern aus Hamburg.

„Benefiz statt Malefiz“ ist heute Abend das Motto. Aber genau dieses Spiel wird auch gespielt, oder?

Wir wollen auf der Veranstaltung ein Malefiz-Turnier starten. Malefiz bedeutet aber auch: Etwas Schlechtes tun. Wenn man bei uns Malefiz spielt, bezahlt man fünf Euro am Tisch – das ist etwas Gutes. Man kann nur gewinnen, wenn man seinen Gegner blockiert. Das kann für den Gegner zwar schlecht enden – aber mit den fünf Euro hat man dann doch etwas Gutes getan.

INTERVIEW: YS

„Benefiz statt Malefiz“: 18.30 Uhr, Barmbek Basch, Wohldorfer Straße 30, Eintritt frei