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Künstler, Physiker und Science-Fiction-Autor Herbert W. Franke ist tot. Der 95-Jährige verstarb am Samstag im Kreise seiner Familie. Franke 1927 in Wien geboren, studierte dort Physik, Mathematik und Chemie mit den Nebenfächern Psychologie und Philosophie. Auch die Höhlenforschung faszinierte ihn, ebenso wie die Computerkunst. In ihr galt er als Pionier sowie als Vordenker des Metaverse, eines digitalen Raums. 1979 begründete er das Festival Ars Electronica in Linz mit. „Er war einer der Ersten, der die ästhetisch-künstlerischen Möglichkeiten der Computertechnologie erarbeitete, dachte seine wissenschaftlichen Fragestellungen als Autor seiner Science-Fiction-Romane weiter“, äußerte sich Österreichs Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) zu Frankes Tod. 1970 schaffte Franke es mit einem Siebdruck auf die Biennale in Venedig. Das mit einem Digitalcomputer geschaffene Werk sei sein erstes gewesen, bei dem er den Zufall mit einem Algorithmus zusammenarbeiten ließ, sagte Frankes Frau Susanne Päch. Zu seinen bekanntesten Roman gehören „Der grüne Komet“ und „Zentrum der Milchstraße“. Außerdem hatte Franke diverse Lehraufträge, unter anderem an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 2007 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse.