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Abgedrehter „Batgirl“-Film wird nicht veröffentlicht

Nach Berichten mehrerer US-Filmportale soll „Batgirl“ weder im Kino noch von einem Streamingdienst veröffentlicht werden. Das Studio Warner Bros. habe die Comic-Verfilmung verworfen, berichteten Variety, Hollywood Reporter und andere US-Medien am Dienstag (Ortszeit) übereinstimmend. Die Filmbranche sei von diesem Schritt überrascht, schrieb Variety. Es komme fast nie vor, dass ein Studio einen schon abgedrehten Film einfach einstelle. Die über 70 Millionen Dollar teure Produktion, die sich zuletzt in der Postproduktionsphase befand, war Ende dieses Jahres beim Streamingdienst HBO Max erwartet worden. Die New York Post berichtete unter Berufung auf Hollywood-Insider, dass Testvorführungen bei Zuschauern schlecht ausgefallen wären. Laut Deadline.com soll der Schritt mit anderen Schwerpunkten, Strategien und Sparmaßnahmen des neuen Medienkonzerns Warner Bros. Discovery zusammenhängen. Das Studio Warner Bros. äußerte sich bislang nicht zu den „Batgirl“-Plänen.

Berlin bekommt seinen Rio-Reiser-Platz

In dem bis heute als links-alternativ geltenden Kreuzberg wird das schon länger erwartete Ereignis gefeiert: Der vor 26 Jahren gestorbene Musiker Rio Reiser („König von Deutschland“, „Alles Lüge“) bekommt einen nach ihm benannten Platz im Herzen von SO 36, wie der Stadtteil von vielen nach dem alten Postzustellbereich auch bezeichnet wird. Die Pläne des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg waren im April des vergangenen Jahres im Amtsblatt veröffentlicht worden. Von Anwohnerseite gab es daraufhin Widersprüche, die jedoch als unzulässig zurückgewiesen wurden. Die Entscheidung war umstritten, etwa weil die notorisch männerlastige Liste von Straßen und Plätzen eigentlich durch Frauennamen aufgelockert werden soll. Der in der Szene populäre Platz an der Oranienstraße mit vielen Kneipen, Bars und Clubs heißt bisher Heinrichplatz, nach Heinrich von Preußen (1781–1846), einem jüngeren Bruder des Königs Friedrich Wilhelm III. (1770–1840). Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die in den 80ern einige Jahre Managerin von Reisers Politrockband Ton Steine Scherben war, begrüßt die Namensänderung. Reisers „privates und künstlerisches Leben war avantgardistisch in jeder Hinsicht“, so die Grünen-Politikerin. Es sei seine politische Überzeugung gewesen, sich offen und selbstbewusst zur eigenen Homosexualität zu bekennen. „Wie kaum ein anderer Künstler in Deutschland hat er gezeigt, dass das Private politisch ist.“