leserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Populismus und Ausgrenzung

„FDP will Volksbegehren zur Förderschule“,

taz nord vom 28. 7. 22

Unbestritten gibt es noch immer Probleme mit der Umsetzung der Inklusion. Das liegt vor allem an der mangelnden fachlichen Unterstützung und unzureichenden personellen Ausstattung der inklusiven Schulen. Gerade vor einem Jahr hat deshalb der niedersächsische Landtag einen umfangreichen Antrag beschlossen, mit dem die Umsetzung der Inklusion verbessert werden soll – auch mit den Stimmen der FDP. Umso bedauerlicher ist es, dass die FDP jetzt das sensible Thema Inklusion mit ihrem Volksbegehren für eine Kampagne zu nutzen versucht, die auf Vereinfachung, Populismus und Ausgrenzung setzt. Es ist scheinheilig, wenn die FDP argumentiert, dass manche Schüler*innen in Förderschulen besser unterstützt werden könnten. Tatsächlich haben fundierte Studien seit Jahren belegt, dass die Förderschulen Lernen trotz des großen Engagements der Lehrkräfte keineswegs einen Schonraum darstellen und die Lernfortschritte der Schüler*innen dort geringer sind als in inklusiven Schulen, dass nach einem Wechsel an eine Förderschule Lernen sogar Lernrückschritte zu beobachten sind. Die FDP spricht mit ihrem Volksbegehren vor allem diejenigen an, die für die Inklusion allenfalls ein Lippenbekenntnis übrig haben, am liebsten aber Schüler*innen mit besonderem Unterstützungsbedarf wieder an gesonderte Schulen abschieben möchten. Reinhard Tydecks, Hannover

Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit

„Schiffe sollen an die Steckdose“,

taz nord vom 26. 7. 22

Der erlahmte Ehrgeiz des rot-grünen Senats bei der Nutzung der Landstromanlage kann nicht überzeugen. Schließlich existieren etliche andere Häfen in Europa, insbesondere in Norwegen, die zeigen, dass man nicht erst auf eine langwierige internationale Lösung warten muss, um eine ambitionierte Roadmap zu entwerfen. In Hamburg bleibt es nach wie vor eines der größten Probleme, dass es beim Megathema Klimaschutz sehr häufig eine riesige Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit gibt und die Politik den Begriff der Nachhaltigkeit gerne eher wie eine leere PR-Worthülse verwendet!

Rasmus Helt, Hamburg

Platz in der Geschichte

„Zu klein für öffentliches Interesse“,

taz.de vom 31. 7. 22

Ich freue mich immer über den Gedanken, dass in 200 Jahren irgendein Historiker, der sich mit Hamburger Stadtgeschichte befasst, diese Anekdote ausgraben wird, um seine Studenten zu belustigen. Grote hat sich seinen Platz in der Geschichte gesichert: als ewiger Kalauer für die Absurditäten des frühen 21. Jahrhunderts. Diese ewige Schmach hat er sich redlich verdient.

O.F. auf taz.de

Unruhiger Schlaf

„Zu klein für öffentliches Interesse“,

taz.de vom 31. 7. 22

Die Hausdurchsuchung lässt sich trotzdem nicht mehr rückgängig machen. Sie ist und war völlig unverhältnismäßig. Hat sich Herr Grote eigentlich mal persönlich dafür entschuldigt? Oder muss der – nicht verurteilte – Verursacher langfristig mit den mentalen Spätfolgen alleine klar kommen? Aus persönlichen Berichten weiß ich, dass so eine Hausdurchsuchung geistig nicht folgenlos bleibt. Man schläft über Monate sehr unruhig, da man immer wieder davon ausgeht, dass morgens um 6 Uhr die Türe eingetreten werden kann.

Mopsfidel auf taz.de

Blind und willkürlich

„Zu klein für öffentliches Interesse“,

taz.de vom 31. 7. 22

Ich finde Pimmelgate nach dem Suizid/Rufmord der Ärztin in Österreich um so schlimmer. Wer wirklich terrorisiert wird, bekommt keine Hilfe, so scheint es. Die Sicherheitsbehörden sind oft auf dem richtigen Auge blind und agieren willkürlich. Oder sie sind gerade beim Chatten ...

Cervo auf taz.de