Bronze für die Enkel

Wer Strand hat, hat das Sagen: Norddeutsches Duo Brink/Schneider bei Beachvolleyball-WM auf Platz drei

Im größten Moment seiner Karriere war Kjell Schneider nicht allein. Da war zum einen sein Spielpartner Julius Brink, den er herzlich in seine Arme schloss. Zum anderen war da die Fernsehkamera von RTL, die ganz dicht ran zoomte und den Gefühlsausbruch von Schneider in die Wohnzimmer Deutschlands übertrug: „Du bist der Geilste, Julius. Du bist der Allergeilste!“

Der so gefeierte hatte gerade den ersten Matchball gegen Marvin Polte/Thorsten Schoen verwandelt (16:21, 21:17, 15:10) und damit für den größten Erfolg des Duos Brink/Schneider gesorgt: Den Gewinn der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Berlin. „Es lief einfach“, freute sich Kjell Schneider, der vor der WM eine einstellige Platzierung als Ziel genannt hatte. „Was wir verliehen bekommen, kann uns keiner mehr nehmen, das können wir später unseren Enkelkindern zeigen.“

Neben Brink/Schneider sorgte vor allem Thorsten Schoen mit seinem Partner Marvin Polte dafür, dass die WM aus deutscher Sicht ein Erfolg wurde. Auch eine Oberschenkel-Verletzung hielt Schoen, der im niedersächsischen Schüttorf lebt und bei der Sparkasse Nordhorn arbeitet, nicht davon ab, gegen Brink/Schneider um Bronze zu kämpfen. Entgegen dem ärztlichen Ratschlag. „Das konnte ich doch nicht verpassen“, sagte Schoen, dem der Einsatz zwar keine Medaille eingebracht hat, wohl aber die Ernennung zum wertvollsten Spieler des Turniers.

Er und Marvin Polte haben viel Renommée gewonnen, wie die Einladung zum internationalen Turnier in Stavanger, Norwegen beweist. Ob er dort teilnimmt, wird wohl von seiner Verletzung am Oberschenkel abhängen. Und davon, ob er bei der Sparkasse Nordhorn noch genügend freie Tage bekommt. hut