Das nackte Elend

Gekränkter Japaner blockiert von Herzen

„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen …“, drohte schon im 18. Jahrhundert der große deutsche und vor allem Wandsbe(c)ker Dichter und Bote Matthias Claudius. Gottlob nix zu erzählen, dafür viel Wirbel gemacht und Chaos veranstaltet hat jetzt ein verbitterter Japaner, der nahe Tokio eine begehrte „Luxusausflugsbahn“, wie die dpa blumig berichtete, „sabotiert“ hat. Und somit die Reise erst gar nicht angetreten hat. Was war geschehen? Nun, der 48-Jährige hatte „den sogenannten Romancecar, der Tokio mit beliebten Ausflugszielen wie Hakone am heiligen Berg Fuji verbindet, innerhalb von neun Monaten rund 9.300 Mal online ohne Kaufabsicht reserviert“. Einfach so, „aus Zorn“. Er liebe den Romancecar, doch beim „Aussichtsdeck“ im rückwärtigen Zugbereich habe ihn einstmals „ein Gast gestört, aber das Personal habe nichts dagegen getan“. Und das „hinten am Zug“! Sauerei, das nackte Elend! Der genervte Japaner blockierte mit seiner Online-Aktion gänzlich das Buchungssystem des Romancecar, denn der Betreiber konnte „den Sitz stets nur in letzter Minute anderweitig verkaufen“. Der nackte Wahnsinn! Jetzt ermittelt die Polizei gegen den Torpedierer zwengs „betrügerischer Behinderung von Geschäftstätigkeiten“. Darauf nun nackt einen Sake!