was macht eigentlich... … die Elefantenkuh „Pori“?
: Ihr Kalb erdrücken

Nur Erfolgsmeldungen gingen in diesem Jahr ein über die Elefantenzucht im Tierpark Friedrichsfelde: Gleich vier Elefantenbabys kamen dort gesund zur Welt. Noch besser: Die Elefantenkinder Horas, Cinta und Yoma stehen ganz oben auf der Beliebtheitsskala der Tierparkbesucher. Vor dem Gehege der tollpatschigen Dickhäuter stehen scharenweise Besucher, die nicht aufhören können, Fotos zu schießen. Doch seit gestern überschattet ein Ereignis den Tierpark: der Tod eines neugeborenen Kalbes.

Die Elefantenkuh „Pori“ brachte um 3.23 Uhr ein gesundes Kalb zur Welt. Zweieinhalb Stunden später jedoch drückte sie ihr Junges mit dem Kopf auf den Boden und verletzte es tödlich. Das geschah so schnell, dass die Elefantenpfleger nicht eingreifen konnten. Warum die Elefantenkuh ihr Junges getötet hat – dafür haben die Pfleger und der Tierparkdirektor keine Erklärung. Sicher sind sie sich nur in einer Sache: Aus Versehen hat Pori dies nicht getan.

Die Geburt war unkompliziert, Pori sei sehr ruhig gewesen. Vor vier Jahren noch, als ihr erstes Kalb, das Weibchen „Tana“, zur Welt kam, lief sie nervös auf und ab. Normalerweise bestehe vor allem bei Erstgeburten die Gefahr, dass die Mutter das Jungtier tötet.

Inzwischen ist Pori wieder bei ihrer Herde. Für sie scheint alles bereits vergessen zu sein. Doch auch Pfleger und Besucher haben in den nächsten Tagen genug Ablenkung: Der Tierpark feiert Anfang Juli sein 50-jähriges Bestehen – mit einem Trompetentusch der jungen Elefanten. AE
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