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Mord an Reporter de Vries: Angeblicher Hintermann gefasst

Im Mordfall des niederländischen Reporters Peter R. de Vries haben Ermittler einen möglichen Beteiligten gefasst. Es soll sich um einen 26-Jährigen aus Polen handeln, wie die Amsterdamer Tageszeitung Het Parool am Montag berichtete.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte gegenüber Reportern die Festnahme. Es ist der dritte Verdächtige in dem Fall. De Vries war im Juli 2021 mitten in Amsterdam erschossen worden, er war 64 Jahre alt.

Zwei mutmaßliche Täter waren kurz nach der Tat festgenommen worden. Bei ihnen war ein Telefon sichergestellt worden, in dem eine bisher nicht bekannte Person direkte Anweisungen zum Mord erteilt hatte. Diese Person soll der nun Festgenommene sein.

Der vorbestrafte Mann sitzt Medienberichten zufolge wegen eines anderen Falles seit Oktober in Haft. Er soll nach Informationen von Het Parool eine direkte Verbindung zum mutmaßlichen Chef einer Drogenbande, Ridouan Taghi, haben.

Ermittler gehen davon aus, dass Taghi der Auftraggeber des Mordes war. De Vries war Vertrauensperson des Kronzeugen, der ­Taghi und seine Bande vor Gericht schwer ­belastete. Zuvor waren bereits der Bruder und der Anwalt des Kronzeugen ermordet worden. (taz, dpa)

Analyse der tödlichen Kugel auf Abu Akleh

Am Montag hat US-Außenministerium veröffentlicht, dass in forensischen und ballistischen Untersuchungen nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte, welche Partei die Kugel abgefeuert hat, mit der im Mai die bekannte Journalistin Shireen Abu Akleh des TV-Senders Al-Dschasira im Westjordanland getötet wurde. Dafür sei sie laut Ex­per­t*in­nen zu stark beschädigt. Im Zusammenspiel mit anderen Untersuchungen kam das Vermittlungsbüro des Ministeriums jedoch zu dem Schluss, dass die Kugel von Seiten der israelischen Armee abgefeuert wurde und geht dabei von „tragischen Umständen“ aus.

Die Palästinenserbehörde hatte die Kugel den USA die Kugel übergeben. Generalstaatsanwalt Akram Chatib sagte am Sonntag im palästinensischen Rundfunk, Bedingung dafür sei gewesen, dass die Kugel nicht an Israel weitergegeben werde.

Die Journalistin war während eines israelischen Militär­einsatzes in Dschenin im nördlichen Westjordanland ums Leben gekommen. (taz/dpa)