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Martin-Walser-Vorlass als Quell der Zeitgeschichte

Die Werke von Martin Walser werden künftig im Deutschen Literaturarchiv (DLA) in Marbach aufbewahrt, erschlossen und erforscht. Der 95 Jahre alte Schriftsteller („Ein fliehendes Pferd“, „Ein sterbender Mann“) hat dem DLA am Sonntag auch offiziell seinen sogenannten Vorlass überlassen. Darunter sind neben den Entwürfen und Manuskripten seiner erzählerischen, dramatischen und essayistischen Werke und Übersetzungen nach DLA-Angaben auch 75 Tagebücher mit dabei, die Walser seit den 1950er Jahren führt. Sie gelten als wesentliche Quelle für Leben und Werk. Für die DLA-Direktorin Sandra Richter ist Walser ein streitbarer Chronist der Bundesrepublik und ihrer Gesellschaft, seine Dokumente seien eine ganz außergewöhnliche Quelle für Literatur- und Zeitgeschichte.

Erfolgreiche Intendantinnen in Hannover

Die Intendantinnen von Staatsoper und Schauspiel Hannover bleiben weitere fünf Jahre im Amt. Wie das Niedersächsische Kulturministerium am Montag mitteilte, seien die Verträge von Opernintendantin Laura Berman sowie von Schauspiel-Chefin Sonja Anders bis zum Ende der Spielzeit 2028/2029 verlängert worden. Beide Frauen wirken seit der Spielzeit 2019/2020 in der Landeshauptstadt. „Laura Berman und Sonja Anders leiten die Staatsoper und das Schauspiel Hannover sehr erfolgreich. Sie wurden wenige Monate nach ihrem Start mit den einschneidenden Folgen der Pandemie konfrontiert und haben es dennoch geschafft, die Staatstheater Hannover in der deutschsprachigen Theaterlandschaft zu profilieren“, würdigte Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler (CDU), die Kulturmanagerinnen.

Erneute Auszeichnung für die Schauspielerin Birgit Minichmayr

Die Gesellschaft der Freunde des Burg­theaters vergibt in dieser Saison erstmals eine neugeschaffene Auszeichnung: Den Elisabeth-Orth-Preis, benannt nach der Schauspielerin Elisabeth Orth. Erste Preisträgerin ist Birgit Minichmayr, ausgezeichnet für die beste schauspielerische Leistung auf einer der Bühnen des Burgtheaters. Die Jury sah in Minichmayr „eine unverwechselbare Gestalt der Theaterszene mit einem großen Rollenspektrum und einer phänomenalen Bühnenpräsenz. Eine Schauspielerin, derentwegen das Publikum ins Theater geht. Ihre Maria Stuart ist eine moderne Frauenfigur, ob furios, verzweifelt oder am Ende abgeklärt.“ Birgit Minichmayr, 1977 in Linz geboren, war mehrfach am Burgtheater engagiert und ist seit der Spielzeit 2019/20 wieder festes Ensemblemitglied. Aktuell ist sie neben der Inszenierung „Maria Stuart“ auch in Simon Stones „Komplizen“ auf der Burgtheater-Bühne zu erleben.