Freispruch für syrischen Anwalt

DAMASKUS ap/taz ■ Ein wegen regierungsfeindlicher Aktivitäten angeklagter syrischer Bürgerrechtler ist am Sonntag von sämtlichen Vorwürfen freigesprochen worden. Aktham Naisse, Vorsitzender des Komitees für die Verteidigung Demokratischer Freiheiten und Menschenrechte in Syrien, stand wegen Verbreitung falscher Informationen und Bildung einer Gruppe mit Verbindungen zu internationalen Menschenrechtsorganisationen vor einem Staatssicherheitsgericht. Dieses erklärte die Vorwürfe nun für unbegründet. Naisse war im April vergangenen Jahres festgenommen worden. Er erlitt im Gefängnis einen Schlaganfall und ging zeitweise in Hungerstreik, nach vier Monaten wurde er schließlich gegen Kaution freigelassen. Ein Sprecher der Arabischen Organisation für Menschenrechte zeigte sich über den Freispruch hocherfreut und äußerte die Hoffnung, dass auch andere politische Gefangene freikommen könnten. Naisse hat den diesjährigen Menschenrechtspreis der Martin-Ennals-Stiftung erhalten, der mit 20.000 Franken dotiert ist.