Leserinnenvorwurf

Propagandistische Hetztiraden

In Ihrem Streit der Woche vom 2. Juni, wo Sie das deutsche Waffenrecht und damit den legalen Waffenbesitz zur Diskussion stellen, haben Sie anscheinend bewusst ein ungleiches Verhältnis der Mitdiskutanten angewendet, um so gezielt die Diskussion in eine bestimmte Richtung zu lenken. Finden Sie diese Art der Diskussion journalistisch korrekt und ausgewogen? Was haben Sie gegen den legalen Waffenbesitz? Haben Sie sich selbst mit dem Thema beschäftigt, sind in einen Schützenverein gegangen und haben sich angeschaut, wie es wirklich dort zugeht, anstelle einfach nur auf die propagandistischen Hetztiraden der üblichen Waffengegner blind zu hören? KENNETH SMITH, Grävenwiesbach

taz-Antwort
Wir korrigieren nur Rechtschreibfehler

Im „Streit der Woche“ in der sonntaz kommen zu einer aktuellen Frage immer mehrere Personen zu Wort. Beiden Seiten räumen wir dabei immer gleich viel Platz ein. Man kann das auch in dieser Ausgabe auf Seite 18 sehen, bei der es um die Frage geht, ob die Welt im Syrien-Konflikt machtlos ist. Auch am 2. Juni hatten beide Seiten den gleichen Platz. Der Vorwurf, wir hätten ein ungleiches Verhältnis der Mitdiskutanten angewendet, ist also falsch. Richtig ist hingegen, dass niemand von uns in einem Schützenverein recherchiert hat, um sich anzuschauen, wie es dort wirklich zugeht. Das hätten wir zweifellos gemacht, wenn wir einen sonntaz-Artikel über Schützenvereine geschrieben hätten. Hier haben wir aber nur Statements von anderen Personen wiedergegeben. Unsere Aufgabe beschränkte sich darauf, diese Personen um Gastbeiträge zu bitten, aus ihren Texten dann etwaige Rechtschreibfehler zu entfernen und schließlich im Layout der Seite die Porträtfotos den jeweiligen Personen richtig zuzuordnen. All das ging völlig problemlos ohne Vorortrecherche. Sebastian Heiser, Redakteur der sonntaz