sieben sachen
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Flying Moon In Space präsentieren ihre LP „Zwei“ Foto: Walther Le Kon

Spuren von Techno

Flying Moon In Space ist eine sechsköpfige Band aus Leipzig, entstanden aus Live-Impro-­Sessions, die bekanntermaßen stundenlang dauern. Treibender Krautrock trifft dabei auf lebhaften Psychedelic-Pop und Spuren von Techno. Nach Tourneen durch Europa veröffentlichen sie nun ihre Debüt-LP beim Londoner Label Fuzz Club. Außerdem dabei: das Trio Jaguwar mit seinem neuen Album „Gold“.

Flying Moon In Space & Jaguwar: Marie-Antoi­nette, Holzmarktstr. 15–18, 13. 6., 20 Uhr, 12 €

Westberlin, Kreuzberg, Friedrichstraße, 1975 Foto: Hansgert Lambers

Verweilter Augenblick

Im Zentrum des Interesses des Foto­enthusiasten und Verlegers Hansgert ­Lambers stehen die Menschen, vorwiegend in den Städten. Das Haus am Kleistpark widmet ihm nun eine Werkschau mit Bildern aus sieben Jahrzehnten, die Lambers in Barcelona, Berlin (Ost und West), London, Ostrava, Paris und Prag aufgenommen hat.

10. 6.–7. 8., Di.–So. 11–18 Uhr, Do. bis 20 Uhr

Überleben im Tanz: „Cyber Ghosts“ Foto: T. Nepomuceno

Überwachung und Autonomie

Ein Treffpunkt, eine Freundschaft und ein geheimer Raum, in dem Geschichten von Angst, Freude und Autonomie erinnert werden. „Cyber Ghosts“ spielt mit den Begriffen von Überwachung und Autonomie in einem ironischen und poetischen Setting. Die iranische Choreografin Kiana Rezvani entwickelte gemeinsam mit Roham Amiri Far Überlebensstrategien in einem Raum, der sich vom Iran bis auf die Bühne der Berliner Sophiensæle spannt.

Sophiensæle, 11. 6., 20 Uhr (Premiere), und 12. 6., 18 Uhr

Tara Nome Doyle Foto: Gabriel Gnädinger

Von Ungeziefer und Schatten

Auf ihrem zweiten Album „Værmin“ erzählt die dem Konzeptuellen zugewandte Songwriterin Tara Nome Doyle von einer leidenschaftlichen – oder auch toxischen – Liebelei. Aufgehängt ist das Ganze an einer vielschichtigen Betrachtung der Tiere, die man gemeinhin Ungeziefer nennt, sowie an C. G. Jungs Theorien zu der Aufsplittung der Persönlichkeit und den sogenannten Schatten. Da die Kreuzbergerin mit norwegisch-irischen Wurzeln eher selten live spielt, sollte man sich den Konzertabend in der Kuppelhalle des Silent Green nicht entgehen lassen. Im Vorprogramm: die schwedische Sängerin Minru, die später noch, zusammen mit Adna, als Backgroundsängerin in Doyles neuer Band zu hören sein wird.

Silent Green, 14. 6., 20 Uhr, Tickets 23,30 €

Werden zu den Beiträgen einen Song covern: Kersty und Sandra Grether (The Doctorella) Foto: privat

Pop, Theorie, Gespräch

Kersty und Sandra Grether (The Doctorella) laden in der Reihe „Krawalle und Liebe“ regelmäßig Gäste zum Austausch über Theorie und Praxis des Pop ein. Diesmal dabei: Laura Holder, die Rolling-Stone-Journalistin Birgit Fuß und die taz-Redakteurin Katja Kullmann. Musik kommt von Feline & Strange und The Doctorella.

Literaturforum im Brechthaus, 16. 6., 19.30 Uhr

Toni Mau, „Mikroleben II“, 1977, Farb-Rauflächendruck Foto: Thomas Kläber © Museum Utopie und Alltag

Humor und Poesie

Die Arbeiten der Berliner Grafikerin Toni Mau (1917–1981) erfuhren in der DDR wenig öffentliche Anerkennung. Allerdings kaufte der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) von der Künstlerin immer wieder druckgrafische Blätter an. Das Museum Utopie und Alltag in Eisenhüttenstadt hat dem Schloss Biesdorf seinen Bestand ausgeliehen, wo so erstmals umfassend das humorvolle und experimentierfreudige Werk der fast vergessenen Künstlerin präsentiert wird.

Schloss Biesdorf, Alt-Biesdorf 55, 12. 6.–21. 8., Mi.–Mo. 10–18 Uhr

Erhielt den Preis der Leipziger Buchmesse 2022: Uljana Wolf Foto: Villa Massimo/Alberto Novelli

Gedichte als Seismograf

In seiner Juniausgabe widmet sich die Reihe „KOOKread“ in der Lettrétage einer der vielgestaltigsten und flexibelsten literarischen Gattungen – der Lyrik. Die Dich­te­r*in­nen Martin Piekar und Uljana Wolf lesen aus neuen Texten, und Elektromusikerin ­Girlwoman bringt neue Tracks auf die Bühne. Mit Moderator Felix Schiller sprechen sie außerdem über die Pandemie und das Dichten in ihr.

KOOKread – Lyrik & Gesellschaft“: Lettrétage, Veteranenstr. 21, 14. 6., 20 Uhr, 7 €/5 €