Zivilcourage zeigen

Rechtsextremismus Fünf Initiativen werden mit dem „Band für Mut und Verständigung“ ausgezeichnet

Für ihren Einsatz gegen Rechtsextremismus sind fünf Initiativen aus Berlin und Brandenburg mit dem „Band für Mut und Verständigung“ ausgezeichnet worden. Der Preis für Zivilcourage, ehrenamtliches Engagement und Toleranz wurde am Montag in Potsdam an den Cottbuser Aufbruch, die Band „Hightek Musik“ aus Oranienburg sowie Initiativen aus Neukölln, Potsdam und Hennigsdorf verliehen.

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) betonte bei der Übergabe, der Kampf gegen Gewalt und rechtes Gedankengut sei noch lange nicht beendet. Er bedankte sich bei all den Brandenburgern, die in den vergangenen Monaten immer dort Flagge zeigten, wo Rechtsradikale in märkischen Städten aufzumarschieren versuchten – wie in Neuruppin, Cottbus oder Nauen. Es sei deshalb auch wichtig, dass sich in Spremberg und Umgebung ziviler Widerstand formiere. „Das ist der richtige Weg“, so Platzeck.

In der Begründung zur Preisvergabe heißt es, der Ende der 90er Jahre gegründete Cottbuser Aufbruch habe trotz anhaltender rechtsextremer Drohungen gegen ausländische Studierende und linke Jugendliche zu einem Bewusstseinswandel in der Stadt geführt. Aus Hennigsdorf wurden die Iranerin Tannaz Bidary und der Kenianer Patrick Kizito für Boykottaktionen gegen die Vergabe von Asyl-Sozialhilfe als Einkaufsgutschein geehrt. Die Neuköllner Falken und das 2009 gegründete Bündnis Neukölln wurden für ihre Jugendarbeit, ihr Engagement gegen rechtsextreme Brandanschläge und gegen andere Gewalttaten in dem Bezirk ausgezeichnet.

Das „Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit“ wurde 1991 vom DGB Berlin-Brandenburg gegründet, um Widerstand gegen Rechtsextremismus zu organisieren. Das „Band für Mut und Verständigung“ wird seit 1993 vergeben. (epd)