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Holsten-Quartier gestoppt

Der wegen seines Geschäftsgebarens beim Großbauprojekt Holsten-Quartier schon lange in der Kritik stehende Investor Adler Group ist bei der Stadt Hamburg endgültig in Ungnade gefallen. Nachdem der Senat zuletzt Zweifel geäußert hatte, dass der finanziell angeschlagene Konzern den Bau von mehr als 1.000 Wohnungen überhaupt noch stemmen könnte, zog die Stadt nun vorerst den Stecker. Es seien sämtliche Maßnahmen im Rahmen des laufenden Bebauungsplanverfahrens ausgesetzt worden, sagte Altonas Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne). Die Stadtentwicklungsbehörde lässt nun zudem alle Geschäftsbeziehungen mit der Adler Group überprüfen. (dpa)

Kliniken kritisieren Gesetz

Die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) sieht Nachbesserungsbedarf beim Gesetzentwurf zur Neufassung des Niedersächsischen Krankenhausgesetzes. Dem darin formulierten Ziel einer Neuordnung der Krankenhausstrukturen werde zwar ausdrücklich zugestimmt, hinsichtlich der konkreten Umsetzung gebe es jedoch noch Schwachstellen, erklärte die NKG. Der von den Regierungsfraktionen eingebrachte Entwurf wird am Donnerstag im Sozialausschuss des Landtags beraten. Nach Ansicht der NKG fehlen in dem Gesetzentwurf „unverständlicherweise jegliche Ansätze zur besseren finanziellen Ausstattung der Krankenhäuser“. Auch „umfangreiche bürokratische Überregulierungen und Reglementierungen“ kritisierte Verbandsdirektor Helge Engelke. (epd)

Missbrauchszeugen gesucht

Auf einer Kinderfreizeit der evangelischen Kirchengemeinde Heikendorf bei Kiel im Sommer 1972 ist offenbar ein Junge sexuell missbraucht worden. Der damals 10-Jährige hatte sich im vergangenen Jahr an die Präventionsstelle der Nordkirche gewandt. Jetzt suchen die Kirchengemeinde und der Kirchenkreis Altholstein nach Zeugen. An acht von 14 Teilnehmer der reinen Jungenfreizeit seien Anfang der Woche Briefe mit der Bitte um Hinweise verschickt worden, wie Pröpstin Almut Witt am Mittwoch in Heikendorf mitteilte. Unter Verdacht steht der Leiter der Jungenfreizeit, der damals Pädagogik studierte und zwei Jahre lang ehrenamtlich in der Kirchengemeinde tätig war. Der Kirchenkreis und die Kirchengemeinde stellten gegen den Mann vor einem Monat Strafanzeige. (epd)

IS-Rückkehrerin verurteilt

Wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland in fünf Fällen hat das Oberlandesgericht Celle eine IS-Rückkehrerin zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt. In einem Fall erfolgte die Tat aus Sicht der Richter in Einheit mit schwerer Entziehung Minderjähriger, in einem weiteren Fall mit Beihilfe zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch Versklavung, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. (epd)

Vögel sind bedroht

In Niedersachsen und Bremen verschwinden immer mehr Brutvogelarten aus der Natur. 36 von 212 in den beiden Ländern vorkommende Arten sind aktuell vom Aussterben bedroht, wie aus einer Roten Liste hervorgeht, die am Mittwoch vom niedersächsischen Umweltministerium und dem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz veröffentlicht wurde. Seit Beginn der Aufzeichnungen sind bereits 15 Arten ausgestorben. „Insgesamt fallen 43 Prozent aller betrachteten Arten in die Gefährdungskategorien der Roten Liste Brutvögel 2021“, sagte Umweltminister Olaf Lies (SPD). Weitere 14 Prozent stünden auf der Vorwarnliste. „Das sind erschreckende Ergebnisse.“ (epd)