KOMMENTAR: KAIJA KUTTER ÜBER DIE SCHULBAUKOSTEN
: SPD auf Fehlersuche

Die eigentliche Frage ist, ob die Primarschule und damit das längere gemeinsame Lernen sinnvoll ist

In Zeiten, in denen Banken Milliarden verschlingen und Bürgern tausende von Euro hinterher geworfen werden, damit sie sich neue Autos kaufen, kann eine mögliche Kostensteigerung beim Primarschulbau nicht schocken. Richtig ist: Die Schulbehörde muss eine einigermaßen plausible Kalkulation vorlegen. Und das hat sie offenbar auch getan. Wenn einzelne Schulen dabei jetzt zu wenig Räume erhalten, sollten sie dies auch öffentlich beklagen dürfen. Die Zeiten des Maulkorberlasses sind ja wohl vorbei.

Ties Rabe benennt hier wieder mal ein Umsetzungsproblem der Reform. Das ist Aufgabe der Opposition und sein gutes Recht. Er ist seit Monaten auf Fehlersuche und suggeriert, die Reform sei nicht solide geplant. Er erzeugt damit ein ständiges Gewitterrauschen, das den Primarschulgegnern den Weg bereitet.

Dabei ist die eigentliche Frage, ob die Primarschule und damit das längere gemeinsame Lernen sinnvoll ist. Wenn dies bejaht werden kann, kommt es auf ein paar Klassenräume mehr oder weniger nicht an. Aus organisatorischen Gründen sollte eine ungerechte Schulstruktur nicht aufrecht erhalten werden. Schließlich müssen ja auch für die von der SPD befürwortete Stadtteilschule neue Räume gebaut werden.

Ganz falsch wäre es, mit Rücksicht auf die Finanzkrise auf die Reform zu verzichten.