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Max Goldt wird ausgezeichnet

Die Eberhard-Schöck-Stiftung vergibt den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache in diesem Jahr an Max Goldt. Der Schriftsteller und Musiker sei „ein Meister der kleinen Formen, ein strenger Stilist, doch gleichzeitig offen für sehr freie poetische Formen“, so die Stiftung. Außerdem „ein wirkmächtiger Kritiker schludriger Sprache, in der sich schlampiges Denken offenbart“. Die Eberhard-Schöck-Stiftung verleiht den Preis seit 2001 für besondere Verdienste um die deutsche Sprache.

Rücktritt bei der School of Jewish Theology

Daniel Krochmalnik, Geschäftsführender Direktor der School of Jewish Theology an der Universität Potsdam, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Die aktuelle Krise erfordere „im Interesse der School einen personellen Neuanfang“, heißt es in einem Brief, den er am Sonntag an das Kollegium und Studierende richtete. Er bezieht sich darin auf Vorwürfe sexueller Belästigung gegen einen ehemaligen Dozenten des Abraham Geiger Instituts, das an der School of Jewish Theology angesiedelt ist. Dem Direktor des Instituts, Walter Homolka, wird vorgeworfen, sich an der Vertuschung der Vorwürfe beteiligt zu haben. Der Rabbiner kündigte bereits an, seine Ämter in der jüdischen Gemeinschaft und an der Universität Potsdam bis zur Klärung des Sachverhalts ruhen zu lassen. Auch Krochmalnik wird fehlende Aufklärungsbereitschaft vorgeworfen. Laut Spiegel habe er auf die Versuche einer ehemaligen Studentin reagiert, die Vorwürfe dem brandenburgischen Wissenschaftsministerium bekannt zu machen: In einer E-Mail schrieb er, man benötige keine freiwilligen Postbotinnen zur Landesregierung. Er habe außerdem einem Professor, der die Vorwürfe aufklären wollte, vorgeworfen, der Institution durch seine öffentlichen Beschuldigungen enormen Schaden zuzufügen. Die School of Jewish Theology ist deutschlandweit die einzige Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner:innen.

Prag plant Philharmonie

Der Bau eines neuen Konzertsaals für klassische Musik in Prag rückt näher. Gewinner des Architekturwettbewerbs für die künftige „Moldau-Philharmonie“ ist ein Entwurf des dänischen Büros Bjarke Ingels Group (BIG), wie das Planungsinstitut Prags mitteilte. Der Siegerentwurf stehe für ein modernes Musikzentrum und zeichne sich auch durch eine einfallsreiche Lösung des öffentlichen Raums aus, hieß es. Das terrassenförmige Dach und die Uferpromenade an der Moldau sollen demnach nicht nur für Konzertbesucher, sondern für alle zugänglich sein. Prags Oberbürgermeister Zdeněk Hřib verteidigte das ambitionierte Projekt: „Unsere Stadt braucht moderne Architektur, welche respektvoll das Werk unserer Vorväter ergänzt.“