leserInnenbriefe
:

taz nord Stresemannstraße 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leser:innenbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Auch die peinlichen Bettelampeln müssen weg

„Hamburger Senat will Fußgänger ernst nehmen“

taz nord vom 18. 5. 22

Der angekündigte Masterplan des rot-grünen Senates trägt keinen überzeugenden Charakter. Zum einen stimmt die These von Peter Tschentscher, wonach keine größere Stadt eine Straßenbahn in ihrem Zentrum in jüngerer Vergangenheit wieder neu eingeführt hätte, nicht so ganz, da im dänischen Aarhus dies erst vor wenigen Jahren geschehen ist und zwar mit einem ziemlich großen Erfolg. Zum anderen gehört zu einer glaubwürdigen fußgängerfreundlichen Verkehrspolitik ebenfalls eine Abschaffung der peinlichen Bettelampelschaltungen, mit denen sich Hamburg schon im letzten Herbst beim internationalem Mobilitätskongress ITS blamiert hat, wo man sogar in mit Livedaten­ verbundenen Minimodellen wie zum Beispiel der Edmund-Siemers-Allee vor dem Dammtorbahnhof sehr deutlich die massive Bevorzugung des Autoverkehrs sehen konnte. Deshalb ist es bis zu einem echten Umdenken noch ein sehr langer Weg, wobei angesichts der vielen real existierenden Widersprüche nach wie vor erhebliche Zweifel an einem wirklichen Paradigmenwechsel bleiben! Rasmus Ph. Helt, Hamburg

Die Diskussion um Straßenbahnen ist verbohrt

„Hamburger Senat will Fußgänger ernst nehmen“

taz nord vom 18. 5. 22

Die Diskussion um Straßenbahn und U-Bahn ist in Hamburg wahnsinnig verbohrt, es geht immer um ein Entweder-Oder. Dabei brauchen wir beides: Straßenbahnen, um überlastete Buslinien zu ersetzen und neue U-Bahnen (oder S-Bahnen) um weit außerhalb liegende Gebiete schnell mit dem Zentrum und dem Rest Hamburgs zu verbinden, dort wo es baulich notwendig ist auch unterirdisch. Und wenn es schneller geht, muss man vielleicht auch erst mal provisorisch Straßenbahnschienen verlegen, auch wenn abzusehen ist, dass dort in 20 oder 30 Jahren eine U-Bahn-Anbindung sein wird. Manchmal würden aber auch schon Busspuren helfen.

Ganz so einfach, wie die Befürworter von Straßenbahnen tun, ist es aber auch nicht. Straßenbahnen, die einen großen Teil der Fläche mit Autos teilen, stehen genau so im Stau, wie jetzt die Busse. Ihre Strecken müssen getrennt sein, damit das Sinn macht. Von daher haben Straßenbahnen den größten Platzverbrauch, und Platz ist in Hamburg ziemlich rar. Rüdiger, taz.de

Das Nein zur Tram ist nicht zu Ende gedacht

„Hamburger Senat will Fußgänger ernst nehmen“

taz nord vom 18. 5. 22

Ich würde der Regierung raten, sich zu überlegen, wie sie agiert: U-Bahn ja, S-Bahn ja, aber Tram? Das scheint mir nicht zu Ende gedacht, zumal neue Systeme schnell und leise sind. In Frankfurt ist die Straßenbahn teilweise wie eine U-Bahn. Es gibt auch Variationen, die leiser, umweltfreundlicher sein können, wenn sie gewünscht sind. Andreas 2020, taz.de