Funktionär ausgeliefert

KÖLN taz ■ Nach einem Jahr in Auslieferungshaft hat die Niederlande jetzt den mutmaßlichen früheren Kölner Gebietsverantwortlichen der linksterroristischen DHKP-C an die Bundesrepublik überstellt. Generalbundesanwalt Kay Nehm wirft dem 42 Jahre alten Hasan Hüseyin K. unter anderem die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, räuberische Erpressung und gefährliche Körperverletzung vor. Bereits am Dienstag wurde der türkische Staatsangehörige dem Ermittlungsrichter des Karlsruher Bundesgerichtshofes vorgeführt.

Hasan Hüseyin K. soll Mitte der 90er Jahre dem Führungskreis der DHKP-C in Deutschland angehört haben und auch an Gewalttaten bei der Eintreibung von „Spenden“ beteiligt gewesen sein. Beispielsweise soll er gemeinsam mit weiteren Aktivisten der marxistisch-leninististischen Organisation auf den Besitzer eines Cafés in Nippes mit Schlagstöcken eingeprügelt sowie dem Inhaber eines Reisebüros in Ehrenfeld und dem Betreiber eines Nachtlokals in Kerpen-Horrem mit der Anwendung von Gewalt für den Fall der Nichtzahlung gedroht haben. Zudem steht K. im dringenden Verdacht, im Juli 1997 gemeinsam mit anderen einen politischen Abweichler und dessen Begleiter in einem Hamburger Lokal bewusstlos geschlagen und anschließend in die Knie geschossen zu haben. Seit 1998 in der BRD verboten, wird die DHKP-C (Devrimci Halk Kurtulus Partisi – Cephesi) in der Türkei für den Tod von rund 100 Polizisten und mindestens 80 Zivilisten verantwortlich gemacht. PAB