Mittelbau schrumpft
: Uni muss noch mehr sparen

An der Uni sehen sich die Fakultäten unerwartet neuen Sparauflagen ausgesetzt: Stellen von wissenschaftlichen Mitarbeitern und Lehraufträge sollen abgebaut werden, bestätigte gestern Kanzler Manfred Nettekoven einen entsprechenden NDR-Bericht. Es drohe ein Minus von 5,5 Millionen Euro an Personalkosten, welche die Fakultäten „zu viel“ verplant hätten. „Dieses Geld gibt es aber nicht“, so Nettekoven zur taz. Im April habe das Präsidium bei einer Haushaltsprognose für das laufende Jahr festgestellt, „dass für Personal zu viel Geld abfließt“. Kurzfristig erfuhren die Fakultäten, dass auslaufende Zeitverträge mit wissenschaftlichen Mitarbeitern nicht verlängert würden und an Lehraufträgen gespart werde. Wie viele Stellen wegfallen, wisse er noch nicht, so der Uni-Kanzler: „Im August müssten wir Klarheit haben.“ Die Sparauflage bereite „Anstrengungen“. Das Bachelor-Master-System, das zurzeit eingeführt werde, verlange gerade intensivere Studenten-Betreuung. Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) hat denn auch versprochen, den Mittelbau bis 2012 aufzustocken. Die Professorenschaft solle um ein Drittel zugunsten von wissenschaftlichen Mitarbeitern mit Zeitverträgen schrumpfen.

Die aktuelle Etat-Überwachung hat Nettekoven erstmals angeordnet. Zuvor hatte er vor der Bürgerschaft eingeräumt, seit 2001 gebe es keine prüfungsfähigen Jahresabschlüsse. Allein 4.500 staatlich finanzierte Stellen muss die Uni abrechnen. Die „Schwierigkeiten“, so Nettekoven, rührten von der Software. Die EDV von Stadt und Uni sei nicht kompatibel gewesen, bestätigte ein Sprecher der Wissenschaftsbehörde: „Die Bilanzprobleme sind keine Schlamperei.“ Ein Wirtschaftsprüfer helfe jetzt, die Daten nachzureichen. wei