Bank zeigt Kreuz

Eigentümer am Checkpoint Charlie hält an Räumung des Mauer-Mahnmals fest. Nerger fürchtet Imageschaden

Die BAG Bankaktiengesellschaft in Hamm hält an der Räumung des privaten Mauer-Mahnmals am Checkpoint Charlie fest. Das teilte die Bank gestern nach ihrer Hauptversammlung mit. Das Geldinstitut hatte der Arbeitsgemeinschaft 13. August die Pachtverträge für Grundstücke gekündigt, auf denen seit vergangenem Herbst 1.065 Holzkreuze und ein nachgebauter Mauerabschnitt an Maueropfer erinnern. Nach bisheriger Ankündigung des zuständigen Gerichtsvollziehers soll das Gelände am kommenden Dienstag geräumt werden.

Berlins Tourismuschef Hanns Peter Nerger befürchtet einen großen Imageschaden für die Stadt. „Wenn Bilder um die Welt gehen, wie Bagger die Kreuze am Mahnmal niedermähen, ist das schlecht für Berlin“, sagte Nerger. Er hoffe, dass alle Beteiligten doch noch eine einvernehmliche Lösung finden. Mahnmal-Initiatorin Alexandra Hildebrandt hatte kürzlich eine weltweite Spendensammlung angekündigt, um 36 Millionen Euro für den Kauf der Grundstücke am einstigen Alliierten-Übergang zusammenzubekommen.

Der Berliner FDP-Politiker Christopher Paun forderte die Bank indes zu einem Räumungsaufschub auf. Hildebrandts Arbeitsgemeinschaft 13. August müsse Zeit erhalten, um Spenden für den Kauf der Grundstücke zu akquirieren. DPA