Renommiertes Geböller

Niedersachsen machen Sachen: Feuerwerk frei!

Wer braucht nicht gerade in diesen schweren, dunklen Zeiten zur erhellenden Ablenkung und angenehmen Unterhaltung ein prächtiges und lang anhaltendes Feuerwerk? Spontan würde einem da sofort eine Gruppe einfallen: die Flüchtlinge aus der Ukraine, die aus einem Kriegsgebiet kommen, wo das Wort „Feuerwerk“ noch einen ganz anderen Klang hat – einen tödlichen. In Hannover allerdings lautete die Devise dennoch: Feuer frei! Für den alljährlich seit 1991 in Hannover ausgetragenen internationalen Feuerwerkswettbewerb, der in diesem Jahr am 28. Mai in den Herrenhäuser Gärten stattfinden wird. Zwar empfinden viele Insassen der niedersächsischen Metropole die Böllerei angesichts Tausender Kriegsflüchtlinge in der Stadt als unangemessen. Doch man wäre nicht in Hannover, würde man nicht verständnisvoll auf die Kritik reagieren. Deshalb warnen die Veranstalter die Flüchtlinge vorab, es könne bei dem traditionellen Tamtam auf dem Frühlingsfest etwas lauter werden. Und sie sind zuversichtlich, dass die Flüchtlinge „gut mit dem Feuerwerkswettbewerb umgehen“ können, wenn sie wissen, dass es sich um „eine renommierte Kulturveranstaltung“ handele. Das Renommee ist doch immer noch eine krachende hannoveranische Spezialität.