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Freunde des deutschen Films, auf nach Ludwigshafen: Dort lädt das „Festival des deutschen Films“ ab heute zu einer Begegnung mit den Regisseuren Christian Petzold („Gespenster“), Benjamin Heisenberg („Schläfer“), Christoph Hochhäusler („Falscher Bekenner“), Florian Schwarz („Katze im Sack“) und weiteren ein. Insgesamt stehen 19 Produktionen im Wettbewerb um den mit 50.000 Euro dotierten „Filmkunstpreis für den besten deutschen Film des Jahres“, der am 10. Juli 2005 vergeben wird. Ehrenpreise für Filmkunst erhalten Hanna Schygulla und Eckart Stein für ihre Verdienste um den deutschen Film. Das Festival startet mit Petzolds „Gespenster“, von Märchenmotiven ausgelöst, in dem eine Mutter in Berlin nach ihrer verschwundenen Tochter sucht.

Die Nähe der Stars suchen: Was ist das bloß für eine seltsame Sehnsucht nach Aura und Berührung, die Nachlässe von Stars so begehrenswert macht? Ein Jahr nach dem Tod von Marlon Brando kommen am Donnerstag in New York hunderte Gegenstände aus dem Haus des Superstars in Los Angeles unter den Hammer. Dabei ist vor allem viel Schnickschnack, der den zweifachen Oscar-Gewinner als volkstümlichen Spaßvogel zeigt. Ein blutverschmierter Gummifinger zum Beispiel oder auch ein täuschend echt aussehender Bagel, der Betrachter mit einer dicken Kakerlake erschreckt.

In Scharen sind Schaulustige durch die Auktionsräume von Christie’s gezogen, wo die 320 Auktionsposten aus der Brando-Villa ausgestellt waren. Exquisites sei allerdings kaum dabei, nörgelte die New York Times. Jedenfalls nicht, wenn man an Stücke wie Brandos abgenutzte Möbel oder seine kalifornische Fahrerlaubnis denke.

Die Prunkstücke sind weniger Möbel, Teppiche oder Vasen als vielmehr das eine oder andere Stück aus Brandos Korrespondenz. Dazu gehören Briefe von Jack Kerouac und Martin Luther King jr. Francis Ford Coppola entschuldigte sich in einem langen Schreiben für Probleme beim Dreh für den Vietnamkriegsfilm „Apocalypse Now“. Mario Puzo, Autor des Mafia-Romans „The Godfather“, schrieb dem Schauspieler, nur er könne den Mafia-Paten Don Vito Corleone überzeugend spielen. Eine Fundgrube für Filmhistoriker sind zweifellos die Drehbücher, die Brando mit handschriftlichen Hinweisen versah. Allen voran das in rotes Leder gebundene „Godfather“-Script, für das Christie’s mit mindestens 4.000 Dollar rechnet, vermutlich aber weit mehr einnehmen wird. Bei vergleichbaren Versteigerungen des Nachlasses von Hollywood-Größen griffen betuchte Fans stets tief in die Tasche.