die anderen zu George W. Bush und dem Irak
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Die New York Times schreibt zur Rede des US-Präsidenten: Wir haben nicht erwartet, dass Bush sich für die Fehlinformationen entschuldigen würde, die dazu beitrugen, uns in diesen Krieg zu führen, oder für die katastrophalen Fehler, die er und seine Mannschaft bei der Führung der Militäroperation gemacht haben. Aber wir haben erwartet, er würde der Versuchung widerstehen, immer wieder das blutige Banner des 11. Septembers zu erheben, um einen Krieg in einem Land zu rechtfertigen, der überhaupt nichts mit den Terroranschlägen zu tun hatte. Leider ließ Bush diese Gelegenheit verstreichen und beantwortete mit seiner Rede nur Fragen, die niemand gestellt hat.

Der in Wien erscheinende Kurier meint dazu: „In Europa ist man versucht, das alles mit einer gewissen rechthaberischen Genugtuung zu beobachten. Davor sollte man sich hüten, denn auch die Grundzüge amerikanischer Politik haben sich seit Vietnam nicht geändert. Sollte der Preis eines außenpolitischen Engagements zu hoch werden, reagiert Washington pragmatisch: Der Verlust wird abgeschrieben, der Rückzug angeordnet. Darüber sollte man sich keinen Illusionen hingeben – auch nicht angesichts der Durchhalte-Rhetorik dieser Tage und all der Versicherungen, die USA würden „auf Kurs“ bleiben. Bevor man im Sumpf oder in der Wüste verblutet, zieht man sich zurück.