medienticker:
Getötete Journalist:innen in der Ukraine
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vor einem Monat sind mindestens zwölf Journalist:innen ums Leben gekommen. Weitere zehn Reporter:innen seien im Verlauf der Kämpfe teils schwer verletzt worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Samstagabend bei Facebook mit. „Der Welt die Wahrheit über Putins Aggression zu berichten, ist tödlich – im Krieg sind schon zwölf Journalisten gestorben“, schrieb sie. Insgesamt seien nach den bisherigen Ermittlungen mindestens 56 Medienvertreter:innen angegriffen worden, darunter 15 Ausländer:innen. Unter anderem aus Großbritannien, den USA und Russland.
Am Freitag hatten Deutschland und Dutzend weitere UN-Mitgliedstaaten eine gemeinsame Erklärung vorgelegt, in der sie die Tötung mehrere Journalist:innen scharf verurteilt haben. Zudem forderten sie besseren Schutz für Medienschaffende in der Ukraine. „Die Leben und die Sicherheit von Journalisten und Medienschaffenden dort – sowohl aus der Ukraine als auch international – sind in großer Gefahr“, heißt es dort. Und weiter: „Wir betonen, dass alle Journalisten und Medienschaffende unter internationalem Menschenrecht Zivilisten sind und keine legitimen Ziele sein können.“ (dpa)
Australische Journalistin kommt in China vor Gericht
Gut eineinhalb Jahre nach ihrer Festnahme wird die australische Journalistin Cheng Lei, die für Chinas Staatsfernsehen gearbeitet hatte, am kommenden Donnerstag in Peking vor Gericht gestellt. Die Anklage wirft ihr vor, Staatsgeheimnisse ans Ausland gegeben zu haben. Bei einer Verurteilung droht ihr als Höchststrafe lebenslange Haft. Die australische Regierung forderte, dass bei dem Prozess grundlegende Standards und verfahrenstechnische Gerechtigkeit eingehalten werden müssten. Wiederholt seien „ernste Sorgen“ über das Wohlergehen und die Haftbedingungen von Cheng Lei vorgebracht worden.
Die 47-jährige Nachrichtenmoderatorin war im August 2020 festgenommen worden. Ein halbes Jahr später wurde sie formell in Haft genommen. Ihre Festnahme erfolgte vor dem Hintergrund einer Verschärfung der Spannungen zwischen China und Australien und führte zu Vorwürfen, Peking wolle Druck auf Canberra ausüben. Einen Monat später sahen sich die letzten beiden australischen Korrespondenten in China gezwungen, fluchtartig das Land zu verlassen. (dpa)
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