„Gutmann war eine Kampfansage“

UNI-PRÄSIDENTSCHAFT Eva Gümbel (GAL) verspricht neues Wahlverfahren – am Parlament vorbei

Bei der Wahl der Nachfolge von Ex-Uni-Chefin Monika Auweter-Kurtz soll es nun doch ein neues Vorgehen geben. „Wir werden darauf drängen, dass es eine universitätsöffentliche Vorstellung der Kandidaten im Akademischen Senat geben wird“, sagte die GAL-Abgeordnete Eva Gümbel auf einer taz-Veranstaltung am Donnerstag. Auch habe man „intern“ dafür gesorgt, dass in der Findungskomission alle vier Statusgruppen vertreten sind.

Erst kürzlich hatte die SPD ein Gesetz für ein neues Wahlverfahren in die Bürgerschaft eingebracht und war damit bei CDU und GAL abgeblitzt. Gümbel erklärte dazu, man wolle erst die Evaluation des Gesetzes abwarten und dann eine umfassendere Änderung vornehmen.

Aus dem Publikum wurde Gümbel gebeten, auch Vorschläge von der Basis einfließen zu lassen. „Wir haben keine Gremien mehr, über die wir unsere Anliegen nach oben tragen können“, sagte Sabine Großkopf aus dem akademischen Mittelbau.

Auf dem Podium saß auch Theologe Hans-Martin Gutmann, dessen Wahl zum Dekan der Geisteswissenschaften am Veto des Uni-Präsidiums gescheitert war. „Der Kandidat Gutmann war eine Kampfansage der Fakultät an das Präsidium“, sagte Gümbel. Eine solch kontroverse Kandidatur könne es geben, man müsse die Uni aber auch zusammenhalten. Gümbel ließ sich nicht darauf festlegen, dass künftig die Fakultäten wieder selbst ihre Dekane bestimmen dürfen.

Die SPD-Politikerin Dorothee Stapelfeldt zeigte sich auf Anfrage über Gümbels Ankündigung zur Wahl irritiert: „Wie ist es möglich, dass eine Regierungsfraktion außerhalb der gesetzlichen Möglichkeiten Einfluss auf universitäre Verfahren nimmt?“ KAJ