brief des tages
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Ende der Maßnahmen

„Das Pendel schlägt zurück“, taz vom 2. 4. 22

Im September 2021 wurde beschlossen, dass nicht mehr die 7-Tage-Inzidenz der entscheidende Faktor in der Pandemie ist, sondern die Hospitalisierungsrate. Dennoch hört man von Letzterer im Diskurs so gut wie gar nichts, wohingegen die Inzidenz in ihrer Ungeheuerlichkeit weiter wie ein Damoklesschwert über uns schwebt. Vergessen wird auch das Gebot der Verhältnismäßigkeit bei jedem Eingriff in die Grundrechte. Angesichts schwerer Verläufe und täglich Hunderten von Toten noch zu Zeiten der Delta-Variante kein Problem; mittlerweile regiert Omikron. Trotz der gegenüber dem Sommer 2021 um ein Vielfaches gestiegenen Zahl der Neuinfektionen pendeln sich Hospitalisierung und Todeszahlen auf einem konstanten Level ein. Dies alles berücksichtigend, sind massive Grundrechtseingriffe nicht weiter zu begründen. Ebenso halte ich eine Impfpflicht für nicht durchsetzbar. Es ist nicht Aufgabe des Staates, seine Bürger vor jeglichem Ungemach zu bewahren. Mein Fazit: Zu Beginn der Pandemie vieles richtig gemacht, danach rumgeeiert und jetzt das gesellschaftlich Gebotene veranlasst.

Volker Pinkernelle, Ronnenberg