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Pandemie gefährdet Kindeswohl

Im ersten Coronajahr sind die Fälle, bei denen die Jugendämter eine Kindeswohlgefährdung feststellten, stark gestiegen. So meldet das Statistikamt Nord für Schleswig-Holstein einen Anstieg um fast 30 Prozent von 1.527 bestätigten Fällen in 2019 auf 2.006 Fälle in 2020. Der NDR hatte zuerst darüber berichtet. In Hamburg stieg diese Zahl laut taz-Nachfrage von 1.054 Fällen in 2019 auf 1.131 in 2020 an. Für beide Länder gilt: In jeweils etwa der Hälfte der Fälle lag eine „akute“ Gefährdung vor, in den anderen eine „latente“. Auch die Meldungen bei Jugendämtern, die sich nicht als Gefährdung bestätigten, wo aber Familien Hilfe brauchten, stieg in Hamburg von 634 auf 966 und in Schleswig-Holstein von 1.564 auf 1.950 an. Daten für 2021 liegen noch nicht vor. (taz)

96 ohne Schröder

Altkanzler Gerhard Schröder hat sich nach dem Wirbel um seine Russland-Beziehungen aus dem Verein Hannover 96 zurückgezogen. Das bestätigte der Hannoversche Sportverein von 1896. Der Verein hatte einen Ausschluss geprüft und dies mit Schröders Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin begründet. (dpa)

Demo gegen Autokorso

Angesichts des für Sonntag geplanten prorussischen Autokorsos in Hannover haben Vertreter der Stadtgesellschaft eine Gegendemonstration angemeldet. Die Demonstration unter dem Motto „Stand with ­Ukraine – Hannover an der Seite der Ukraine“ beginnt um 13 Uhr am Aegidientor, wie der Freundeskreis Hannover am Donnerstag mitteilte. Die Polizei rechnet nach eigenen Angaben mit einer Teilnehmerzahl im mittleren bis hohen dreistelligen Bereich. Der von russischsprachigen Hannoveranern organisierte Autokorso könne als Unterstützung des Krieges gegen die Ukraine verstanden werden, kritisierten die Initiatoren der Gegendemo. (epd)