Hamlets Leuchtzeh

Weltraumteleskop Hubble entdeckt Stern

Seit für kosmische Verhältnisse lächerlichen 32 Jahren ist Hubble im Weltraum unterwegs. Und immer mal wieder meldet sich das Teleskop mit neuen Bildern aus entlegenen Ecken des Alls. Jetzt hat Hubble einen „12,9 Milliarden Lichtjahre entfernten Stern“ entdeckt, wie dpa gestern verkündete. Weltrekord! Denn das neue Himmelsobjekt ist der „mit Abstand entfernteste bekannte Stern“. Und vor lauter Freude haben die Hubble betreuenden Sternengucker von der Johns Hopkins University in Baltimore ganz tief in die Mittelerde-Kiste von Tolkien gegriffen und den neuen Stern „Earendel“ genannt. Earendel ist bei dem großen Fantasy-Erzähler ein seefahrender Halbelb, der mit seinem Schiff von den Göttern an den Himmel gesetzt wurde und als Morgenstern erscheint. Tolkien verwendete dafür die Figur des Aurvandill aus der nordischen Mythologie. Der wird von Thor aus einem eisigen Fluss gerettet und in einem Korb fortgetragen. Dabei lünkert sein Zeh heraus, der prompt abfriert. Der botte Thor bricht den Zeh ab und wirft ihn in den Himmel, wo er seither leuchtet. Aur­vandill oder Earendel ist zugleich auch das literarische Vorbild für Hamlet! Wir begrüßen also neu in den unendlichen Weiten des Weltalls den Zeh Hamlets am Firmament. Wat et allet jifft da oben!