Armin Veh, Nachfolger
: Das Erbe des Felix Magath

In der Bundesliga hat der gebürtige Augsburger von 1979 bis 1983 für Borussia Mönchengladbach gespielt.  Foto: dpa

Armin Veh ist keiner, der es in sich rein frisst, wenn er sauer ist. Und am Samstag, nach dem Spiel gegen Bayer Leverkusen, das mit einem 2 : 3 die zweite Heimniederlage des Deutschen Meisters in Folge brachte, war Veh sauer. Auf Schiedsrichter Felix Brych, der Wolfsburgs Torwart Diego Benaglio in der 32. Minute vom Platz schickte, wegen groben Spiels gegen Eren Derdiyok. Zu Unrecht. Veh musste seine Mannschaft komplett umstellen und brummte: „Der Schiedsrichter hat das Spiel entschieden.“

Veh ist auch sauer, weil die Arbeit in Wolfsburg schwierig ist. Er kennt das vom VfB Stuttgart, auch da war er Felix Magaths Nachfolger. Der hinterlässt Mannschaften, die erfolgreich, fit, aber auch bis aufs Letzte ausgequetscht sind. Mit müden Mannschaften ist nicht leicht arbeiten. Edin Džeko spielt seit Wochen unter seinen Möglichkeiten, Veh brachte gegen Leverkusen Obafemi Martins und setzte Džeko erst mal auf die Bank. Veh ist sauer, weil er weiß, dass nun die Diskussionen kommen, angezettelt von den ganz Schlauen, die nach den Fußstapfen Magaths fragen, die vielleicht zu groß sind für Veh.

Veh versucht, das Repertoire des VfL Wolfsburg zu erweitern. Kurzpassspiel, nicht immer nur weit nach vorne, wie unter Magath. Vehs Fußball ist schöner, anspruchsvoller, viel versprechender und ein wenig schwieriger. Es ist der nächste Schritt. Wolfsburg hat die Spieler, um diesen Stil zu spielen, der dauerhaften Erfolg verspricht.

Veh ist nicht der Mann, der sich von seinem Weg abbringen lässt. Der VfL Wolfsburg muss nun zeigen, dass er eines Meistertitels würdig ist. Die Spieler, der Konzern, das Umfeld. Man hört, wie sie nervös werden. Veh hört gut. Wolfsburg debütiert am Dienstag in der Champions League, gegen ZSKA Moskau. Am Freitag muss der VfL nach Gelsenkirchen. Und schon sind wir wieder bei Magath. ROR

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