Psychosozialer Stress

Die zunehmende Angst vor Arbeitsplatzverlust fördert Mobbing, warnt der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt

Mobbing am Arbeitsplatz – das Phänomen ist nicht neu. Neu allerdings, darauf weist der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KdA) hin, ist, „wie die tief greifenden Veränderungen in den Betrieben und die groß gewordene Angst vor Arbeitsplatzverlust gemeinsam scheinbar rücksichtsloses Verhalten in betrieblichen Konfliktlagen fördern“.

Um dem gezielt zu begegnen, hat der KdA den Arbeitsbereich „Fairness in der Arbeitswelt“ eingerichtet. Ein Team aus Konfliktberatern und -trainern steht Betroffenen zur Seite, entwickelt Lösungen und hilft, Hilfe zu finden, „sei es juristisch, ärztlich oder therapeutisch“. Auch Personalverantwortliche, die sich informieren, oder Menschen, die einem Mobbingopfer helfen wollen, können die Beratung nutzen.

Immerhin, schätzt Margrit Ricarda Rolf, sind es bundesweit etwa fünf Millionen Beschäftigte, die unter systematischen Attacken ihrer Arbeitskollegen und/oder Vorgesetzten leiden – und damit oft auch an psychischen oder chronischen Erkrankungen. Die Hamburgerin, die als Beamtin selbst gemobbt wurde, hat mit dem Internetportal www.mobbing-zentrale.com ein Netzwerk von über 500 Fachkräften geschaffen: Betroffene erfahren dort kostenlos, welche Personen in ihrem Postleitzahlgebiet Hilfe leisten können, darüber hinaus werden aktuelle Informationen zum Thema zur Verfügung gestellt. taz

KdA-Arbeitsbereich „Fairness in der Arbeitswelt“: Telefonische Anmeldung und erste Beratung dienstags von 9 bis 12 Uhr, ☎ 306 20 13 52Mobbing-Zentrale: ☎ 21 98 32 89 (montags bis freitags, 9 bis 12 Uhr)