Fingerabdrücke
: Nie mehr anschwärzen

Hamburgs Polizei führt den elektronischen Fingerabdruck ein. Eine Polizeisprecherin bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht des NDR. Bereits Ende dieses Monats sollen demnach Scanner bei der Überprüfung von Verdächtigen die seit mehr als einem Jahrhundert gebräuchlichen Pappkarten und Druckerschwärze ersetzen.

Im Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden werden gegenwärtig noch 3,2 Millionen Fingerabdruckblätter aus der ganzen Bundesrepublik gespeichert. Künftig will die Polizei aber vollständig ohne Papier auskommen. Der Scanner werde zudem die Wiedergabequalität der genommenen Fingerabdrücke deutlich verbessern, hieß es. Aufgestellt werden soll das neue Gerät im Polizeipräsidium in Alsterdorf.

Für einen Einsatz bei der Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr soll nach Angaben der Sprecherin möglicherweise ein zweites Gerät an der Stadionwache aufgestellt werden. Die Polizei könne dann innerhalb weniger Sekunden die Fingerabdrücke beispielsweise von Hooligans elektronisch erfassen und mit Angaben in den Datenbanken vergleichen.

Die während der Präsentation kurz beanspruchte Vorreiterrolle kommt den Hamburger Ordnungshütern übrigens nicht zu: Andernorts, unter anderem in Bayern, wird die digitale Technik bereits angewendet. dpa/taz