piwik no script img

südwesterGeben ist seliger

Sich in Dankbarkeit zu üben, ist was Feines. Das haben das Fastenmotto der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) wie auch Hannovers Ex-Bischöfin Margot Käßmann gut erkannt. Angesichts des Ukraine-Kriegs kommt es einem allerdings eher egoistisch vor, dankbar zu sein für das Blümelein am Wegesrand. Wenn es nicht so zynisch wäre, könnte man „dankbar“ sein, weil westliche Naivität ein Ende hat und enttäuscht wurde. Aber der Preis ist maximal zu hoch, und vielleicht sollte die EKD ihr Motto korrigieren in: „Geben ist seliger denn Nehmen.“ Passen würde es auf allen Ebenen, und auf der humanitären funktioniert es schon. So können wenigstens die Geflüchteten dankbar sein, weil ihnen jemand Obdach gibt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen