sieben sachen
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Die Performerin und Sängerin Marcela Lucatelli wurde in Brasilien geboren Foto: Promo

How to do things with sound

Der Musiktheoretiker Kodwo Eshun verband mit dem Begriff „Sonic Fiction“ die Forderung nach einer neuen Sprache der Musik. Ausgehend von Holger Schulzes gleichnamigem Buch beschäftigt sich ein Abend im HKW mit außergewöhnlichen klanglichen Utopien und sonischen Konzepten aus 200 Jahren. Unter anderem spricht Giada Dalla Bontà über Klangkunst in der späten Sowjetunion und die Performerin Marcela Lucatelli bringt ihre eigene Auslegung von Sonic Fiction auf die Bühne.

Haus der Kulturen der Welt, 3. 3., 20 Uhr, 10 € / 8 €

Auch online und für sieben ausgewählte Orten über die App „Drifter“ verfügbar Foto: Villa Oppenheim

Unter dem Regenbogen

„Nothing that ever was changes“ ist eine Spurensuche nach verlorenen Orten queerer Stadtkultur und nach Personen und Pionier:innen, die diese zum Leben erweckt und begleitet haben. Eine Ausstellung in sieben Hörbildern über vergessene Möglichkeitsräume und Sehnsuchtsorte.

Villa Oppenheim, Schloßstraße 55, noch bis 6. 3., Di.–Fr. 10–17 Uhr, Sa. & So. 11–17 Uhr

Sensoren und Kameras überall Foto: Ricardo Gehn

Wie smart darf es denn sein?

Die moderne Stadt soll mithilfe neuester Technologien „smarter“ und damit lebenswerter werden. In einer interaktiven Augmented Reality Installation der Mediengruppe OutOfTheBox erkunden Teilnehmende Szenarien und spekulieren gemeinsam über die Zukunft der Stadt: Wie könnte eine von Be­woh­ne­r*in­nen gestaltete Smart City aussehen? Welche Daten fließen ab, wer profitiert davon und welche sozialen Kosten entstehen?

CommunityDriven ─ Ein Smart City Generator: Schaubude Berlin, Greifswalder Str. 81–84, 3.–6. 3., diverse Urzeiten, 16,50 / 11,50 €

Weltgrößter Vogel: Peisetairos Foto: Jan-Peter E. R. Sonntag

Volk der Vögel

Steuerschulden treiben Peisetairos und Euelipides ins Exil zum freien Volk der Vögel. Peisetairos redet den Vögeln ein, einer überlegenen Art anzugehören. Als Herrscher über Götter und Menschen organisiert er den neuen Staat Wolkenkuckucksheim, beseitigt unwillige und renitenten Untertanen und rekrutiert ein für ihn begeisterndes Vogelvolk. Die Inszenierung „Vögel“ des inklusiven Theaterkollektivs „Possible World“ nimmt sich Aristophanes’ 2.400 Jahre alten Klassiker „Die Vögel“ über Manipulation und Machtmissbrauch vor. In deutscher Gebärden- und Lautsprache verhandelt es die Utopien und Grenzen von Inklusion und Demokratie.

Ballhaus Ost, Premiere am 4. 3., 20 Uhr, 15 / 10 €, nur Onlinetickets, keine Abendkasse

Susanne Kennedy entwickelte das Stück gemeinsam mit dem Künstler Markus Selg Foto: Julian Röder

Ritual und Theater

Jessica gründet nach einer Nahtoderfahrung die Firma Anamnesis, die es ermöglicht, auf das eigene Leben zurückzublicken. Um sie versammeln sich bald Jünger:innen, die in ihr die Erlösung suchen… Mit ihrem neuen Stück entwirft Susanne Kennedy die Geschichte einer schillernden Prophetin.

Jessica – an Incarnation: Volksbühne: 24. 2. & 25. 2., 19.30 Uhr, 27. 2.,18 Uhr, 16–42 €

Rebecca Saunders' Myriad II tritt mit Violine, Trompete und Oboe in Dialog Foto: Topotek

Konzertante Collagen

Myriad II – eine Konzertinstallation“ ist eine Klanginstallation der Komponistin Rebecca Saunders im Rahmen der dreiteiligen Serie Modular Music überschrieben. In stündlich wechselnden Collagen werden zur Ausstellungseröffnung sechs Werke Saunders' von Mu­si­ke­r:in­nen vor Ort aufgeführt und so um ein konzertantes Element erweitert und mit der Installation verwoben.

Radialsystem: 2. 3. ab 18 Uhr, Ausstellungsinfo, Tickets und weitere Termine: www.radialsystem.de

Illustration aus der interaktiven Graphic Novel „Leipzig 89 – Revolution reloaded“ Foto: DHM

Leipzig reloaded

Das DHM wagt ein Experiment von erschütternder Aktualität: Als am 9. Oktober 1989 über 70.000 Menschen gegen das DDR-Regime protestierten, war der Ausgang des Tages nicht ausgemacht. Dem Demonstrationszug stand eine entschlossene Staatsmacht gegenüber. Die Gefahr einer Eskalation wie im Juni 89 in Peking war groß. Der Prototyp einer „Gamestation“ lädt Be­su­che­r:in­nen ein, in Form einer interaktiven Graphic Novel in die Rollen von sieben Figuren schlüpfen, um aus unterschiedlichen Perspektiven den 9. Oktober in Leipzig zu durchlaufen. Dabei gibt es die Möglichkeit, konkrete Entscheidungen zu treffen und den Verlauf der Ereignisse zu beeinflussen. Gekoppelt sind die sieben Figuren an einzelne Ausstellungsobjekte, die als Relikte ihrer Zeit die Geschichte auf ihre Art erzählen.

Leipzig 89 – Revolution reloaded: Gamestation, Deutsches Historisches Museum, Unter den Linden 2, 25. 2.–27. 3., Eintritt frei