Novavax-Impfung startet

Neuer Corona-Impfstoff, der nicht die mRNA-Technik nutzt, wird ab jetzt ausgeliefert. Bund hofft, dass dadurch die niedrige Impfzahl wieder steigt

Der Corona-Impfstoff von Novavax wird ab Mitte der Woche in Deutschland erwartet. Die ersten Lieferungen sollen nach Unternehmensangaben nun voraussichtlich von diesem Mittwoch an und bis Freitag im Lager des Bunds ankommen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Als erste Lieferung werden 1,4 Millionen Dosen erwartet. Sie sollen unmittelbar an die Länder verteilt werden, wie ein Sprecher sagte. Das Ministerium gehe davon aus, dass in der kommenden Woche mit Impfungen in den Ländern begonnen werden könne.

Vorgesehen ist, dass das Präparat vorerst nur an die Länder geliefert wird, noch nicht an Arztpraxen. Angeboten werden soll es vorrangig Beschäftigten im Gesundheitswesen. Das Ministerium hatte zunächst mitgeteilt, dass erste Lieferungen ab Montag erwartet werden.

In Thüringen teilten das Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung mit, dass nun der zunächst für den 26. Februar angepeilte Termin für eine erste Verimpfung nicht stattfinden könne. Impfstart mit Novavax im Land solle nun erst am kommenden Montag (28. Februar) sein.

Gehofft wird, dass Novavax eine Alternative für manche sein könnte, die sich nicht mit den bisherigen mRNA-Impfstoffen von Biontech und Moderna impfen ließen. Der Novavax-Impfstoff basiert auf einem klassischeren Verfahren. Zugelassen ist das Präparat in der EU für alle Menschen ab 18. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt zwei Dosen im Abstand von mindestens drei Wochen. Von der Empfehlung ausgenommen sind wegen fehlender Daten vorerst Schwangere und Stillende. Wie die schon länger in der EU zugelassenen Corona-Impfstoffe wird das Mittel ins Muskelgewebe des Oberarms gespritzt.

Dass eine Steigerung des Impftempos durch Novavax dringend nötig wäre, zeigen die aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Inistituts: Demnach erhielten in der letzten Woche im Schnitt nur noch 11.000 Menschen pro Tag eine Erstimpfung gegen Corona, und davon entfiel ein großer Teil auf Kinder, die erst seit Dezember geimpft werden. Die Impfquote, die aktuell bei 76,2 Prozent der Gesamtbevölkerung liegt, steigt damit nur noch um minimale 0,1 Prozentpunkte pro Woche. (dpa, afp, taz)