Staatliche Grundschule Rot-Schwarz

Zeugnis

Sandra ist eine durchaus selbstbewusste Schülerin. In größeren Gruppen außerhalb des Klassenverbands wie etwa bei Pressekonferenzen hält sie sich aber manchmal etwas zu sehr zurück. Dadurch wirkt sie gelegentlich still und unauffällig. Dabei ist Sandra eigentlich sehr kommunikativ und scheint sich gerade bei Bildterminen unter GrundschülerInnen sehr wohl zu fühlen.

Weil sie gut zuhören kann und ein freundliches und offenes Wesen hat, ist sie bei den meisten ihrer MitschülerInnen beliebt. Sie ist immer bereit, mit anderen zusammenzuarbeiten – selbst Eltern und Gewerkschaftern – und äußert Verständnis und Hilfsbereitschaft. Auch bei ihr nicht so wohl gesinnten MitschülerInnen, der sogenannten Opposition, erwarb sie sich mit ihrer Aufgeschlossenheit und Höflichkeit Respekt.

Ab und zu verlässt sich Sandra etwas zu sehr auf das, was ihre BanknachbarInnen wie Staatssekretäre, MitarbeiterInnen und Pressesprecher ihr vorsagen. Sie ist etwas zu vorsichtig, eigene Standpunkte und Meinungen zu äußern. Dass wird sich sicher noch ändern, wenn sie mehr Selbstbewusstsein bezüglich ihrer eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten etwa im Umgang mit den Bezirken gewonnen hat.

Denn auch wenn Sandra sich in vielen Unterrichtsbereichen mit Eifer und Interesse beteiligt, konnte sie nur in einigen Bereichen bereits Kenntnisse einbringen, die sie selbst im vorschulischen Bereich erworben hat. In anderen Sachverhalten wie etwa den Tarifverträgen arbeitet sie sich aber zügig, strebsam und gerne ein. Im Bereich Hochschule sind ihre Fähigkeiten ausbaufähig.

Lerninhalte erfasst sie rasch und kann sie auch anwenden, mit der praktischen Umsetzung hapert es manchmal jedoch etwas. Unterrichtsgespräche verfolgt sie meist aufmerksam, bereichert sie jedoch eher durch zielorientierte Fragen als durch eigene Diskussionsbeiträge. Schriftliche Arbeiten führt sie sorgfältig und teilweise sogar übergenau aus, was dazu führt, dass sie beim Inklusionskonzept den vorgesehenen Zeitaufwand überschreitet. Ihre Hausaufgaben fertigt sie zuverlässig an, könnte aber mehr Mut zu eigenen Ideen zeigen. Diese könnte sie etwa einbringen, um den ErzieherInnenmangel zu bewältigen.

Dass Sandra in der Muttersprache der Politik, dem Verhandeln, über durchaus fundierte Kenntnisse verfügt, zeigt sich zwar in manchen Ergebnissen wie etwa bei der von ihr durchgesetzten Ferien-Hortbetreuung auch für Fünft- und Sechstklässler. Dies innerhalb der Klasse etwas besser darzustellen, könnte sie noch üben – dann wird auch ihr Verhältnis zu Klassensprecher Klaus enger. Dass ihr Angeberei fernliegt, ist sicher einer gute Eigenschaft, lässt aber doch etwas an ihrer Eignung für die Spezialklasse „SenatorInnen“ zweifeln, in die sie ja auch erst nach einigen Überlegungen aufgenommen wurde.

Alles in allem hat Sandra gelernt, den Anforderungen der ersten Klasse gerecht zu werden. Im sprachlichen Ausdruck ist sie dabei mittlerweile ausgezeichnet, ausbaufähig sind ihre Fähigkeiten bei praktischer Anwendung und Umsetzung. Sie wird im kommenden Schuljahr sicher Gelegenheit haben, auch dort von ihren Möglichkeiten Gebrauch zu machen.