Synonym für Unruhen

„Können wir nicht alle miteinander auskommen?“

RODNEY KING 1991

Der Name Rodney King steht in den USA für schwere Rassenunruhen in Los Angeles im Jahr 1992, die durch seine Misshandlung durch Polizisten ausgelöst wurden. Am Sonntag wurde der Afroamerikaner von seiner Verlobten tot auf dem Grund des Schwimmbeckens ihres Hauses entdeckt, wie die Polizei mitteilte. Er wurde 47 Jahre alt. Obwohl nichts auf ein Verbrechen hindeutet, soll die Autopsie die genauen Todesumstände klären.

King, 1965 in Pasadena (Kalifornien) geboren, wurde im März 1991 von Polizeibeamten mit mehr als 50 Schlägen niedergeprügelt. Sie traten ihn und feuerten mit einer Schreckschusspistole auf ihn, nachdem sie ihn wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung gestoppt hatten. Ein Passant filmte das Geschehen und reichte die Aufnahmen an einen Fernsehsender weiter.

Eine Verurteilung der Beamten schien sicher, doch dann wurde das Verfahren in den mehrheitlich von Weißen bewohnten Vorort Simi Valley verlegt. Im April 1992 sprach eine Jury, der kein Schwarzer angehörte, drei Polizisten frei. Das Verfahren gegen den vierten platzte.

Das Urteil löste umgehend gewaltsame Ausschreitungen aus, die in South Los Angeles ihren Anfang nahmen. Innerhalb von drei Tagen kamen 55 Menschen ums Leben, mehr als 2.000 wurden verletzt. Auf dem Höhepunkt der Gewalt bat King auf einer Pressekonferenz: „Können wir nicht alle miteinander auskommen?“

Die Polizei wurde von den Unruhen überrascht. Der Aufruhr breitete sich auf Koreatown aus, wo Ladeninhaber sich Feuergefechte mit Plünderern lieferten. Mehrere schwarze Männer zogen einen weiße Fahrer aus seinem Lastwagen und prügelten ihn fast zu Tode.

Im Sommer desselben Jahres kam es erneut zu einer Anklage der vier Polizisten. Zwei von ihnen wurden in dem Prozess zu zwei Jahren Haft verurteilt, King erhielt 3,8 Millionen Dollar (3 Millionen Euro) Entschädigung.

In den zwei Jahrzehnten, seit sein Name zum Synonym für die Unruhen geworden war, wurde King mehrfach festgenommen, meist im Zusammenhang mit Alkohol. Später wurde er Manager bei einer Plattenfirma und trat in der Reality-Show „Celebrity Rehab“ auf. Kürzlich bezeichnete er sich in einem Gespräch als glücklicher Mann. „Amerika war gut zu mir, nachdem ich den Preis bezahlt und das alles überlebt hatte“, erklärte er. „Dieser Teil meines Lebens ist jetzt der leichte Teil.“ DAPD