Öl-Leck bedroht Meerestiere

UMWELTSCHUTZ Vor Australien sprudelt unkontrolliert Öl ins Meer. Energieminister sieht keine Gefahr

SYDNEY dpa | Vor Australien sprudelt seit drei Wochen aus einem Bohrloch unkontrolliert Öl ins Meer. Rund 200 Kilometer vor der Küste sei ein Gebiet von 46 mal 130 Kilometern verschmutzt, räumte die zuständige Firma PTTEP Australasia ein. Sie wollte am Sonntag mit den Bohrungen für einen neuen Tunnel beginnen. Er soll 2,6 Kilometer unter dem Meeresboden auf den lecken Schacht treffen und genutzt werden, um die sprudelnde Ölquelle mit Schlamm zuzuschütten. Die Arbeiten könnten dreieinhalb Wochen dauern, teilte die Firma mit.

Umweltschützer warnten vor einem Desaster für Wale und Schildkröten. Nach Angaben der Umweltstiftung WWF ist die Region eines der wichtigsten Durchzugsgebiete für Meerestiere. Für Buckelwale sei die Küste von Kimberly die „Kinderstube“. Fischer haben nach Angaben von Umweltschützern bereits ölverschmierte Schildkröten gefunden. Der australische Energieminister Martin Ferguson sagte dagegen, es gebe keine Anzeichen für eine Bedrohung der Tierwelt.

Die Behörde für Meeressicherheit hatte tagelang aus Flugzeugen Chemikalien versprühen lassen, um das Öl aufzulösen. Der Ölteppich schrumpfe inzwischen, sagte eine Sprecherin der Behörde am Sonntag.