Oans, zwoa, gstritten!

Bayernkapitale versus Dunkeldeutschland

Ein Teil der Wahrheit-Belegschaft stammt aus dem tiefsten Oberbayern, genannt München. Dort hat es ihr gefallen, und auch wieder nicht. Vielleicht, weil München, analog zu dem, was der große Thomas Bernhard über Salzburg mal geschrieben hat, das „Aber“ fehlt – das sich selbst als Stadt in Frage stellen, das sich einfach nicht so wichtig nehmen. Zu dieser schnöden Beobachtung passt, was wir jetzt auf den Tickern der wehrhaften dpa aus der bayerischen Landeshauptstadt lasen: „Streit ums ,äu‘– Hofbräuhaus bringt Hofbrauhaus vor den Kadi“. Was ist passiert? Nun, das schwerreiche Münchner Hofbräuhaus mit seinen knapp ein Dutzend Hofbräuhaus-Franchise-Betrieben in den USA, Brasilien und China, liegt seit zehn Jahren im derben Clinch „gegen die Namensgebung des ‚Dresdner Hofbrauhauses‘“. Nun ziehen die Münchner vor Gericht. Die Verwechslung des Namens sei „gerade im internationalen Bereich hundertprozentig. Da heißen wir Hofbrauhaus“, so ein Hofbräu-Sprecher. Hofbrau, nein, Hofbräu! Meint ihr echt, Hofbräu, dass euch ein Gebräuhaus im dunklen Deutschland zu Dresden, dass euch eine Bierklitsche Schaden zufügen kann? Dann ist euch nicht mehr zu helfen. Das Wahrheit-Verdikt lautet hiermit: Oans, zwoa, brunzdumm!