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Umstrittene Arznei ist zu teuer

Die öffentliche US-Krankenversicherung begrenzt ihre Übernahme von Kosten für das umstrittene Alzheimer-Medikament Aduhelm. Patienten, die Aduhelm einnehmen, müssten für eine Kostenübernahme an klinischen Versuchen zu dessen Wirksamkeit gegen fortschreitende Demenz teilnehmen, hieß es in einer vorläufigen Entscheidung von Medicare und Medicaid. Hintergrund der Entscheidung ist ein Ringen um einen fairen Preis für neue Arzneimittel, die verlockende Möglichkeiten bieten, aber immens hohe Kosten verursachen. Aduhelm kostete anfänglich 56.000 Dollar pro Patient und Jahr, was bei Medicare zu einem deutlichen Anstieg der monatlichen Versicherungsprämie führte. Nach Zweifeln an der Wirksamkeit des Medikaments halbierte der Hersteller Biogen den Preis. Die meisten der sechs Millionen US-Bürger, die an Alzheimer leiden, sind älter und können damit Medicare in Anspruch nehmen. Seit seiner Zulassung durch die US-Arzneimittelbehörde FDA im vergangenen Juni ist Adu­helm umstritten. Berater der Behörde hatten sich gegen eine Zulassung ausgesprochen. Das Arzneimittel wird intravenös verabreicht, es soll den geistigen Abbau deutlich verlangsamen oder umkehren – was aber nicht erwiesen ist. (ap)

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