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Chernobyl Diaries USA 2012, R: Brad Parker, D: Devin Kelley, Jonathan Sadowski

„Eine Gruppe von West-Twens beschließt vor dem Besuch von Moskau, noch einen Tag Extremtourismus in Tschernobyl zu machen, wo sich 1986 eine Katastrophe im Atomreaktor ereignete. Doch in der Geisterstadt Pripjat müssen sie feststellen, dass sie nicht allein sind. Ein im Prinzip klassisch erzählter Horrorfilm, in dem sich der Schrecken vor allem auf der Tonebene vermittelt. Zwar nimmt die Bedrohung die an diesem Ort vermutete Gestalt an, aber für anderthalb Stunden vermag der Film gut zu unterhalten“, lobt der tip.

Vielleicht in einem anderen Leben Österreich/Deutschland 2011, R: Elisabeth Scharang, D: Ursula Strauss, Johannes Krisch

Der filmdienst urteilt streng : „In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs strandet eine Gruppe ungarischer Juden auf ihrem Todesmarsch Richtung Mauthausen in einem österreichischen Dorf. Da sich der Weitermarsch verzögert, entwickelt einer von ihnen, ein Budapester Sänger, die absurde Idee, die Operette ‚Wiener Blut‘ einzustudieren, worüber ein sich entfremdetes Bauern-Ehepaar wieder zueinander findet. Ein existentialistisches Kammerspiel, das sich inszenatorisch nicht von der theaterhaften Verdichtung und symbolischen Zuspitzung der Bühnenvorlage lösen kann. In seiner historischen Situierung erinnert der Film ans kritische Geschichtsfernsehen der 1970er-Jahre.“

W.E. Großbritannien 2011, R: Madonna, D: Abbie Cornish, Andrea Riseborough

„Miteinander verkantet sind die Geschichte von Wallis Simpson und König Edward VIII. (James D’Arcy), deren Liebesbeziehung den Aristokraten 1936 um den britischen Thron brachte, und die Geschichte von Wally Winthrop (Abbie Cornish), deren Ehe 1998 in die Brüche geht. Winthrop verliert sich bei einer New Yorker Auktion von Memorabilia des britischen Herzogpaars in dessen Geschichte; zugleich verliebt sie sich in den russischen Aufpasser. Die bittere Geschichte eines Monarchen, der seinen Thron für eine Bürgerliche sausen lässt, die bittere Geschichte einer Frau im Wohlstandsknast, die aus ihrer Ehehölle vom geheimnisvollen Russen errettet wird: Im Endeffekt ist das Material aus dem Cora-Heftroman. Dagegen wäre nicht viel zu sagen, wäre das nicht von fadenscheinigem Kunstbohei ummantelt, der in falschen Gewässern nach einer unpassenden Form fischt“, so Thomas Groh gestern in der taz.

Wanderlust – Der Trip ihres Lebens USA 2012, R: David Wain, D: Jennifer Aniston, Paul Rudd

Die Kritik im Cinema macht nicht gerade Lust auf den Film: „George und Linda können sich New York einfach nicht mehr leisten. Auf der Suche nach einer neuen Bleibe stranden sie im Hippie-Camp Elysium. Nach ersten Erfahrungen mit freier Liebe und bewusstseinserweiternden Drogen beginnen die beiden ‚Aussteiger‘, ihr bisheriges Leben zu hinterfragen. Regisseur David Wain, der mit Paul Rudd bereits die Komödie ‚Vorbilder?!‘ gedreht, aber auch ‚Das 10 Gebote Movie‘ verbrochen hat, verzichtet diesmal auf derben Klamauk. Die von harmlosen Anzüglichkeiten und milder Skurrilität geprägten Szenen erinnern eher an die Pilotfolge einer neuen Sitcom.“