KOMMENTAR: SVEN-MICHAEL VEIT ÜBER VERKEHR IM NORDEN
: Die richtigen Prioritäten

Weder A 20 noch die Fehmarnbeltquerung steht bei der neuen Koalition ganz oben

Natürlich ist über die Autobahn 20 das letzte Wort noch nicht gesprochen. Der Formelkompromiss im Koalitionsvertrag der schleswig-holsteinischen Dänenampel ist nur der Versuch, das Thema zu vertagen.

Dabei wissen alle Beteiligten, dass die Wiedervorlage nicht zu vermeiden sein wird. Spätestens nach der nächsten Landtagswahl – aber das ist für Politiker bekanntlich ganz weite Ferne.

Hilfreich ist dabei indes, dass dem Bundesverkehrsministerium Jahr für Jahr einige Euro-Milliarden im Haushalt fehlen, um die alten Wunschzettel zu erfüllen. Nicht zu Unrecht erwartet der Bund deshalb, dass die Länder Prioritäten nennen – und eben das hat die Dänenampel getan. Weder A 20 noch die Querung des Fehmarnbelt steht bei der neuen Koalition ganz oben. Und das ist auch sinnvoll.

Die drängendsten Verkehrsprojekte im Norden sind der Ausbau des Nord-Ostsee- und des Elbe-Seiten-Kanals bei Lüneburg. Das wären Beiträge zur effektiven Verlagerung von Transporten von LKWs auf Binnenschiffe. Zudem drängt der Ausbau der Schienenwege von den Häfen Hamburg und Wilhelmshaven durch Niedersachsen.

Das betrifft vor allem die Hamburger Hafenverkehre nach Süden, die Y-Bahntrasse und eine effektive Anbindung des Jade-Weser-Ports.

Und wenn dann noch Geld übrig sein sollte, kann man in die Wiedervorlage gucken.

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