Noch mehr Kritik an S-Bahn-Entscheidung

SPD Umwelt-Sprecher ist gegen Teilnetze. Zeit für die Zulassung der benötigten neuen Züge läuft davon

Die Diskussion über die Zukunft der Berliner S-Bahn hält auch nach der Entscheidung des Senats für eine Teilausschreibung an. „Ich bezweifle, dass es gut ist, das Netz auseinanderzunehmen“, kritisiert der SPD-Abgeordnete Daniel Bucholz.

Der Senat hatte am Dienstag beschlossen, für die Zeit nach 2017 nicht den Betrieb des gesamten S-Bahn-Netzes auszuschreiben, sondern einzelne Teile, beginnend mit der Ringbahn. Das soll es auch anderen Unternehmen als dem jetzigen Betreiber Deutsche Bahn ermöglichen, sich zu bewerben. Denn für den Gesamtbetrieb wären Züge in einer Zahl nötig, über die bis Vertragsbeginn nur die Deutsche Bahn verfügen könnte.

Schon für das Teilnetz Ringbahn wird es nicht klappen, rechtzeitig die nötigen 190 Viertelzüge auf der Schiene zu haben. Optimistische Prognosen gehen davon aus, dass 2017 nur die ersten Neu-Züge bereitstehen – die letzten kämen erst 2021. Auch das setzt nicht nur zügige Entwicklung und Bau voraus, sondern auch schnelle Zulassung beim Eisenbahnbundesamt.

Solange werden weiter alte Wagen der Deutschen Bahn fahren, unter Umständen mit verlängerter Laufzeit. Der Senat geht davon aus, dass das Unternehmen grundsätzlich daran interessiert ist, dass seine Züge so lange wie möglich fahren und Geld einbringen. Verweigern kann sich die Deutsche Bahn nicht: Mit dem juristischen Mittel der „Auferlegung“ kann das Land sie zwingen, den S-Bahn-Betrieb aufrechtzuerhalten. STA