sieben sachen
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Machen Radios zu Mitspielern: Ensemble Adapter & Celeste Oram Foto: Zak Argabite

Die Oper aller Opern

Das neue Programm von Ultraschall lehrt, welche Oper wir all die Jahre vermisst haben ohne es zu wissen: eine experimentelle Radio-Oper. Für „Schrumpf! Varpcast“, die neue Ausgabe der „Schrumpf!“-Reihe, bei der Berliner Ensembles aktuelle Produktionen im Familienformat präsentieren, teilen sich Ensemble Adapter und Celeste Oram mit selbst gebastelten Radios die Bühne und mixen dabei verschiedenste Sprachen und Orte.

Radio-Oper Schrumpf! Varpcast: radialsystem, Holzmarktstr. 33, 23. 1., 11 Uhr

Das „Modular Organ System“ ist je eine Stunde besuchbar Foto: Phillip Sollmann

Modulare Orgel

Sie basiert auf Orgelpfeifen: Die begehbare Klanginstallation „Modular Organ System“ von Phillip Sollmann und Konrad Sprenger. In Kooperation mit dem CTM-Festival ist die Installation als erstes Projekt der Reihe „Modular Music“ von singuhr im silent green zu sehen. Täglich wechselnde Live-Performances u. a. mit Ellen Arkbro und Will Guthrie.

Betonhalle, Gerichtstr. 35, 19.–23. 1., 16–22 Uhr

Zeitschriften „Frauen und Film“ Foto: Foto:Cornelia Klauß

Best of Frauen und Film

Sexistische Strukturen und misogyne Bildpolitiken: 1974 gründete die feministische Filmemacherin Helke Sander die Zeitschrift Frauen und Film. Die Edition „Helke Sander: I like chaos, but I don’t know, whether chaos likes me“ (Scriptings/EECLECTIC/Archive Books) versammelt nun ausgewählte Texte Sanders. Achim Lengerer und Janine Sack (Hg.) präsentieren in der AdK das Buch mit Helke Sander, Bettina Schoeller-Bouju, Gesine Strempel und Claudia von Alemann. Es liest Emma Petzet.

Helke Sander: AdK, Hanseatenweg 10, 14. 1., 19 Uhr

Vincent muss sich jeden Tag gegen Mobbing wehren Foto: Atze Musiktheater

Keine Angst, Vincent

Bei Angst hilft es manchmal, das Gegenteil zu behaupten. Am besten ist jedoch, man teilt sie, denn dann ist man weniger allein. Nach dem gleichnamigen Roman von Enne Koens geht es im Kinderstück „Ich bin Vincent und ich habe keine Angst“ (ab 10 Jahre) im Atze Musiktheater um Mobbing, Überlebensstrategien und die Kraft der Freundschaft in der Schule. Vincent, der ständig gegen die Attacken seiner Mitschüler ankämpfen muss, nimmt für die bevorstehenden Klassenfahrt allen Mut zusammen und packt sich sogar ein Survial Kit für den Wald ein, für alle Fälle …

Atze Musiktheater, Luxemburger Str. 20, 16. 1., 16 Uhr (ausverkauft); 17. & 18. 1., 10.30 Uhr

Die Premiere im HAU3 musste verschoben werden, aber der Podcast im HAU4 läuft Foto: Sascha Sulimma

„ANTcompany“ und Gäste

Ameisenstraßen dienen heute als Modell für alles optimierende Algorithmen. Im neuen Stück von andcompany & Co. verbünden sich Menschen und Elektro-Ameisen gegen den Kapitalismus. Für den Podcast „Kollektive Intelligenz bei der Arbeit: Von Ameisen und Algorithmen“ versammelt die „ANTcompany“ Gäste aus Kunst und Wissenschaft.

andcompany & Co.: HAU4, 14. 1., 17 Uhr

Audre Lorde (l.) und May Ayim, 1991 auf dem Winterfeldtmarkt in Berlin Foto: © Dagmar Schultz

Berlinerin Audre Lorde

Audre Lordes Schwarzer Feminismus war für die afrodeutsche Bewegung der 80er lebenswichtig. Gleichzeitig verlängerte Berlin auch ihr Leben, wie es ihre Partnerin Gloria I. Joseph in der Dokumentation „Audre Lorde – The Berlin Years 1984 to 1992“ (2012) formuliert. Das Lichtblick zeigt die Doku in Anwesenheit der Regisseurin Dagmar Schultz und der Co-Autorin Ika Hügel-Marshall.

Audre Lorde – The Berlin Years: Lichtblick Kino, 2G, Kastanienallee 77, 17. 1., 20 Uhr

Matthias Brandt Foto: Moritz Haase

Was eine Geschichte sei

Der Erzähler in Max Frischs Roman „Mein Name sei Gantenbein“ (1964) sitzt er allein in einer leeren Wohnung und denkt darüber nach, wie viele Ichs er seiner eigenen Geschichte hinzufügen könne, wie viele Egos sich dazuerfinden ließen. Denn das eigene Leben erzählen sich die Menschen als Geschichte. Und fällt einem keine neue Identität ein, kann es schon mal gefährlich werden. Vielleicht ist die Erfindung von Theo Gantenbein die Rettung, einem, der selbst gern Märchen erzählt. Regisseur Oliver Reese inszeniert am BE den Stoff nun in eigener Fassung – mit Schauspieler Matthias Brandt, der nach 20 langen Film-und Fernsehjahren nun zum ersten Mal wieder auf einer Theaterbühne stehen wird.

„Mein Name sei Gantenbein“: Berliner Ensemble/Großes Haus, 2G plus Test oder Booster, Bertolt-Brecht-Platz 1, 14./18./19. 1., je 19.30 Uhr sowie weitere Termine