: Wenn plötzlich alles dunkel bleibt
Hamburg-Neustadt
Rund 13.000 Einwohner.
Der Stadtteil liegt zwischen Altstadt und St. Pauli im Bezirk Hamburg-Mitte. Das Stadtwahrzeichen, der Michel – die evangelische Hauptkirche Sankt Michaelis – ist hier zu finden.
Der Schalter klickt, aber kein Licht geht an. Auch nicht im Flur, und dunkel bleibt das Kühlschrankinnere. Sicher, es sind gerade dunkle Tage, die kürzesten des Jahres in diesem Teil der Welt. Aber so? Abgestellt worden ist der Strom nicht – kurz vor Weihnachten noch hatte ich mit dem Lieferanten zu tun gehabt wegen irgendwelcher AGB-Neuerungen. Zur Sicherheit rasch ins Treppenhaus … auch da: nichts. Es ist also nicht nur mein Problem. Haben die Nachbar*innen es einfach noch nicht bemerkt, so früh am 2. Feiertag? Oder sind die alle noch bei ihren Eltern?
Dunkel sind dann auch die Ampeln ein Stück die Straße hinab. Ist das nun schon, was Interessierte sich gerne ausmalen als Folgen jeglicher Energiewende? Dass die Lichter ausgehen ohne Kern und Kohle? Kaum, dass die Grünen in der Regierung …?
Ein paar Straßen weiter ist dann alles, als wäre nichts gewesen. Eine „Versorgungsunterbrechung“ in Teilen meines Viertels hatte der Netzbetreiber morgens per Tweet vermeldet, „durch einen Kabel- oder Muffenfehler verursacht“, so heißt es auf Nachfrage. Kurz nach 11 ist die Sache behoben – die Energiewende kann kommen. Alexander Diehl
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