Prozess gegen U-Bahn-Schläger

Rund acht Monate nach einem brutalen Übergriff auf dem U-Bahnhof Haselhorst müssen sich seit Dienstag vier junge Männer vor dem Landgericht verantworten. Die Angeklagten sollen in der Silvesternacht einen 34-jährigen Mann auf dem Bahnsteig schwer misshandelt haben. Der Vorfall war von einer Überwachungskamera gefilmt worden.

Laut Anklage hatten die 17- bis 19-Jährigen beschlossen, grundlos Leute anzugreifen. Zuerst soll der Familienvater von ihnen mehrere Schläge ins Gesicht bekommen haben und dann eine Treppe hinuntergestoßen worden sein. Schließlich sollen die Angeklagten auf den Mann eingetreten und eine Wodkaflasche gegen seinen Kopf geschlagen haben. Der Mann erlitt einen Schädelbruch sowie Hirnblutungen. Zu Prozessbeginn gestanden die Angeklagten die Tat im Wesentlichen. Zwei von ihnen gaben an, betrunken gewesen zu sein und Erinnerungslücken zu haben. Im März hatten sie sich der Polizei gestellt, weil sie nach eigenem Bekunden „ein schlechtes Gewissen hatten“. Der Mann habe ihnen „nichts getan“. (ddp)